17. Hamburger Logistiktage

Gisela Upmeyer, GMP,

Und am Ende des Tages zählt der Mensch

Ende Januar fanden die 17. Hamburger Logistiktage im Automuseum Prototyp statt. Über 300 Gäste, Referenten, Aussteller und Sponsoren kamen in die Hafencity, um an der Veranstaltung rund um das Themenfeld „Mensch und Logistik“ teilzunehmen.

© GMP

Die Hamburger Logistiktage (HLT) des Planungs- und Beratungsunternehmens LMS Logistik Management Service GmbH gehören zu den etablierten Veranstaltungen im Logistik-Bereich. Inzwischen ist das Event so erfolgreich, dass die Geschäftsführer Jörg Hermsmeier und Dirk Lange jetzt eine eigenständige Veranstaltungsgesellschaft zur Organisation und Durchführung gegründet haben: Die HLT Hamburger Logistiktage GmbH.

Dem Konzept bleiben sie treu. Neben aller Begeisterung für Technologie und smarten Materialfluss schenken sie dem Menschen in und jenseits der Logistik besondere Beachtung. Ein USP, der honoriert wird: So kamen auch dieses Jahr weit über 300 Teilnehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistung nach Hamburg, um Vorträge zu Trends, Innovationen und Visionen zu verfolgen sowie Inspiration aus der begleitenden Fachausstellung und Gesprächen zu nehmen. Abgerundet wurde der Wissens- und Erfahrungsaustausch durch die Abendveranstaltung im ehemaligen Hauptzollamt. Dass es in der Logistik letzten Endes immer um den Menschen geht, verdeutlichen die HLT, indem sie sich für das Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg einsetzen. So spendeten in diesem Jahr allein Takko 11.770 Euro und Container Centralen 5.000 Euro für diesen guten Zweck.

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Das Themenspektrum

Zu den in den Vorträgen dargestellten Logistiklösungen zählten die Herausforderungen in der Intralogistik bei AXRO Bürokommunikation Distribution Import Export GmbH. Julian Kabel, Head of Logistics bei AXRO in Hamburg, legte dar, wie sich der Office Supplier vom Großhandelsunternehmen zum Fulfillment Dienstleister entwickelt hat, weg vom Palettengeschäft hin zum Paketversand. Für eine verbesserte Lagerorganisation zur 24 Stunden-Lieferung wird seit 2015 das PSIwms der PSI Logistics GmbH eingesetzt.

Wie steht es um die viel diskutierte „künstliche Intelligenz“ in der Logistik? Maurice Vogel vom Fraunhofer IML in Dortmund ventilierte anhand von Anwendungsbeispielen Chancen und Risiken. Chatbots sollen als Kommunikationsmittel zwischen Menschen und Maschine dienen. Sein Fazit: Experten sind gefragt, denn Algorithmen sind nur so gut, wie die Entwickler die Anwendungsdomänen verstehen.

Welchen Benefit hat ein Category Manager beim Verhandeln im Procurement nach Game Theory? Heiko Poggensee, verantwortlich für das gesamte Firmenwagenbusiness bei SIGNIFY B.V., Weltmarktführer in Beleuchtungslösungen, sieht darin vermehrte Power und Chancen in der Auswahl von Automobil-Partnern.

Intralogistik 2025 – Prof. Dr. Michael Schröder von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim skizzierte das Zukunftsbild eines Logistikzentrums. Die Challenge liegt in der Veränderung von Supply Chain und Kundennachfrage. Lösung: Dezentralisierung der Bestände und Big Data für voraussagende Analysen. Ergebnis: Liefern vor Ordern.

„Trump goes Logistics“ – den Zusammenhang von Logistikprozessen in der global agierenden HAVI Group und amerikanischem Steuerrecht erklärten Janka Herten von der HAVI Logistics GmbH und Gastgeber Jörg Hermsmeier von der LMS Logistik Management Service GmbH. Der Logistikdienstleister für die Systemgastronomie und Convenience Brands musste für die US-Steuerbilanz alle Lagerkosten beziffern und hat durch eine Multimomentstudie von LMS die Mitarbeiterprozesse analysieren lassen.

Die KOMSA AG und die AutoStore System GmbH – für den Distributor und Dienstleister für Kommunikation aus Hartmannsdorf ein Dreamteam. Frank Werner und Peter Bimmermann legten dar, wie in der Lagerlogistik durch diese Shuttle-Technologie mit hoher Dichte und Flexibilität größte Leistung und Sicherheit erreicht werden. Unterstützt wird dieses durch den Brandschutz von WAGNER.

Innenstadtlogistik – brennendes Thema mit Bedarf an innovativen Lösungen. Die Smart City Loop GmbH in Köln hat eine Transportalternative für die „vorletzte Meile“ in Form unterirdischer Röhren für den Transport palettierter Ware entwickelt, deren smartes Lösungspotential von Christian Kühnhold und Kölns Exoberbürgermeister Dr. Fritz Schramma vorgestellt wurde.

Marc Ebeling von LIDL und Christian Grimm von Vanderlande sprachen über das neue Kommissionierkonzept AutoKomm für LIDL in Dänemark. Auch wenn sie Chance und Bürde zugleich ist, so verschafft eine hochautomatisierte Kommissionierung in der Handelslogistik nach Erfahrung der beiden eindeutig Mehrwert.

Transport-Kollaboration als nachhaltige Optimierungsmöglichkeit entlang der Wertschöpfungskette, darüber referierte Sebastian Langen von CHEP. Zusammenarbeiten ist die beste Option um mit den Herausforderungen der Logistik umzugehen. Je besser vernetzt, desto effizienter ist man. Gut für das Business und den gesamten Planeten.

Thies Beinke vom BIBA Bremer Institut für Produktion und Logistik veranschaulichte, inwiefern Roboter die Container-Entladung revolutionieren. Das interaktive Robotiksystem verbessert in erster Linie die Arbeitsbedingungen der Angestellten und ist zudem eine Alternative für fehlende Arbeitskräfte.

Um Automation Success ging es auch bei Rhea Langkammer von Still. Das Unternehmen hat zusammen mit der KION-Konzernschwester DEMATIC für CASA International in Belgien das neue europäische Distributionszentrum automatisiert. Die Investition in leistungsstarke Logistik wurde mit Blick auf zukünftige Herausforderungen im Omnichannel-Markt getätigt.

Zum Schluss machte der Zukunftsforscher Lars Thomsen einen Blick in die Glaskugel und sprach über die Logistik im Jahr 2030. Dabei skizzierte er Faktoren, welche für das Leben, Arbeiten und Fortbewegen des Menschen relevant sein werden. Wichtig ist, das Kommende frühzeitig zu erkennen, denn wir wissen: If a trend becomes obvious, you are too late!

Voraussicht auf die nächsten HLT im kommenden Jahr ist jedenfalls schon gegeben: Der Termin der 18. Hamburger Logistiktage soll der 12./13. Februar 2020 sein.

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