Logistikdienstleister

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Internationalisierung als Chance

Der E-Commerce befindet sich im Wandel. Verändertes Kaufverhalten und Beschaffungsprobleme beschäftigen E-Commerce-Händler. Für das Gesamterlebnis des Online-Einkaufs spielt die Logistik eine entscheidende Rolle. Ein Gastbeitrag von Markus Reckling, Managing Director DHL Express Deutschland.

Verändertes Kaufverhalten und Beschaffungsprobleme beschäftigen E-Commerce-Händler. © DHL

Nachdem die Corona-Pandemie den E-Commerce befeuerte und ihm einen deutlichen Aufschwung brachte, sorgen die aktuellen Krisen erneut für Veränderungen und damit auch für neue Herausforderungen. Wie sich das Kaufverhalten der Verbraucher verändert hat, was das in Kombination mit Beschaffungsproblemen für den Handel bedeutet und wieso die Chance für Unternehmen in dieser Situation in der Internationalisierung liegt, soll dieser Beitrag beleuchten.

Kaufverhalten hat sich verändert

Das Kaufverhalten von Verbrauchern hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert – Gründe hierfür sind unter anderem der Ausbruch des Ukraine-Kriegs Anfang 2022 und die Belastungen durch die Inflation. Die steigenden Preise und die generell unsichere Situation sorgen für Konsum- Zurückhaltung bei den Verbrauchern. Insbesondere Käufe im Bereich Fashion, aber auch spontane Impulskäufe, sind daher seltener geworden. Durch diese Veränderungen erleben viele Unternehmen einen Rücklauf in der Umsatzentwicklung.

Internationalisierung des Sortiments

Auch Beschaffungsprobleme und schrumpfende Märkte aufgrund des Kriegs in der Ukraine behindern Unternehmen bei weiterem Umsatzwachstum. Die geringe Warenverfügbarkeit führt teilweise dazu, dass Verbraucher vermehrt auch im Ausland online nach den gewünschten Produkten schauen. Denn Konsumenten haben während der Pandemie gelernt, dass der Online-Handel ihnen einen besseren Überblick über die Produkte und durch die größere Auswahl einen Mehrwert bietet. Die Chance für Unternehmen in dieser Krisenzeit liegt deswegen insbesondere im Erschließen neuer Märkte, entweder durch das Erschließen neuer Sortimente oder – und das ist der weniger riskante Weg – durch Internationalisierung ihres bestehenden Sortiments. Der Erfolg von Internationalisierung lässt sich anhand von Zahlen und Erkenntnissen aus dem ersten Pandemiejahr erfassen: Das Wachstum im Cross-Border-E-Commerce ist 2020 um 35 Prozent deutlich stärker gestiegen als der gesamte E-Commerce-Markt in Europa mit 24 Prozent. Zudem sind die internationalen Warenkörbe zwei bis drei Mal größer als die nationalen bei nur halb so vielen Retouren.

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Auf den Logistikdienstleister kommt es an

In der derzeitigen Markt-Situation ist die Internationalisierung durch E-Commerce die beste Möglichkeit, neue Märkte zu testen und zu erschließen. Dafür braucht es im Grunde nicht viel: eine englische Webseite, die richtigen Zahlungsanbieter und eine auf die neuen Märkte ausgerichtetes Marketing für den internationalen Traffic. In ein paar wesentlichen Punkten spielt aber vor allem der richtige Logistikdienstleister eine wichtige Rolle.

Die Wahl des richtigen Logistikpartners ist vor allem für die „letzte Meile“ wichtig. Der Kauf ist erst abgeschlossen, wenn der Verbraucher das Produkt in den Händen hält. Deshalb muss die Zustellung auf der letzten Meile zuverlässig erfolgen. Nur so entsteht ein konsistentes, hochwertiges und reibungsloses Kauferlebnis weltweit auf demselben Niveau. Flexibilität bei der Zustellung ist ein ausschlaggebendes Kriterium. www.dpdhl.com © DHL

Im Zentrum steht dabei die Kundenzufriedenheit, denn 97  Prozent der Verbraucher werden weiterhin bei einem Einzelhändler einkaufen, der ihnen ein positives Kundenerlebnis bietet. Um den Versand auch über Ländergrenzen hinweg angenehm für den Verbraucher gestalten zu können, muss der Logistikdienstleister in der Lage sein, die Lieferzeiten möglichst kurz und vergleichbar mit Inlandlieferungen zu halten – und das weltweit. Das ist vor allem dann eine Herausforderung, wenn die Logistik zentral statt lokal organisiert wird, was vor allem für teurere, höherwertige Artikel empfehlenswert ist. Durch die zentrale Lagerung sparen die Unternehmen teure Investitionen in Warenlager.

Digitalisierung ist positiv für den Online-Einkauf

Der rasante Fortschritt in der Digitalisierung, angetrieben durch die Corona-Pandemie, hat positive Auswirkungen auf den E-Commerce und die dahinterstehende Logistik. Das beste Beispiel ist der Zoll, der Bestellungen außerhalb der EU normalerweise verkompliziert. Hier hilft die Digitalisierung an zwei Stellen. Zum einen können Logistikdienstleister über Online-Tools die Transparenz bezüglich der Zollmehrkosten sicherstellen, sodass Verbraucher diese frühzeitig einkalkulieren können. Zum anderen bieten Logistikdienstleister wie DHL einen Service an, bei dem der Kunde die Ware bereits verzollt an DHL übergeben kann, sodass sich Verbraucher darum nicht kümmern müssen und ein besseres Kauferlebnis erfahren.

In Fällen, in denen der Zoll noch anfällt, sorgt ein von DHL Express in der Pandemie entwickelter Service dafür, dass Verbraucher die Zollgebühren bequem online mit den jeweiligen landestypischen Bezahldiensten vorab bezahlen können. Das bietet alle Vorteile einer vom Kunden auf seine Bedürfnisse angepassten Sendung, zum Beispiel die Bestimmung eines Ablageorts oder die Zustellung an den Nachbarn. Außerdem muss bei Zustellung nicht vor Ort mit passendem Bargeld bezahlt werden. Der Zollservice von DHL, Advanced Duty Collection (ADC), hatte bereits nach drei Monaten eine Nutzungsquote von 70 Prozent. Durch die gestiegenen Digitalisierungsquoten ist auch die Akzeptanz derartiger Online-Services gestiegen. Das bestätigt, dass sich gezielte Investitionen in neue Systeme und damit in die Customer Experience wirklich lohnen.

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