Fördertechnik & Komponenten

Präzise verteilt in Schweden, Polen und UK

Sorter

Sorter bilden die Schlagadern des Materialflusses. Sie verbinden die relevanten Stationen der Intralogistik, verkürzen die Durchlaufzeiten und erhöhen die Sortier-, Kommissionier- und Verteil-Präzision. Und sie lassen sich dank ihrer Vielfalt in den unterschiedlichsten Branchen erfolgreich einsetzen, wie einige aktuelle Projekte zeigen.

Die Beumer Group realisiert derzeit für das neue Distributionszentrum des skandinavischen Modehändlers Varner im schwedischen Vänersborg eine Hochgeschwindigkeits-Sortier- und Verteilanlage. Auftraggeber ist Swisslog, der das Projekt als Generalunternehmer betreut und zudem Regalbediengeräte und Fördertechnik sowie eine eigenes Warehouse Management System in dem Distributionszentrum installiert, dessen Inbetriebnahme für den Sommer 2016 geplant ist.

75 Prozent weniger Energieverbrauch

Das Kernstück des neuen Distributionszentrums bildet ein Quergurtsporter des Typs LS-4000 CB von Crisplant, Mitglied der Beumer Group. Zu den wesentlichen Charakteristika des Sorters zählen die hohe Geschwindigkeit, der modulare Aufbau, der spätere Erweiterungen ermöglicht und die hohe Verfügbarkeit. Außerdem liegt der Energieverbrauch rund 75 Prozent unter demjenigen vergleichbarer Systeme. Der Sorter verbindet alle intralogistischen Stationen des Logistikzentrums, vom Wareneingang über Paletten- und Kleinteilelager bis zur automatischen Warenausgabe und zum Versand.

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Schonende Behandlung von Auto-Ersatzteilen

Der Auto-Ersatzteilhändler Inter Cars S. A, Warschau, hat die Beumer Group beauftragt, sein neues Distributionszentrum mit der kompletten Förder-, Kommissionier- und Sortiertechnik sowie einem Warehouse-Control-System auszurüsten, das alle Funktionalitäten steuert. Hierzu zählen der Wareneingang, die Qualitätssicherung, das Picken der Produkte, die Kommissionierung und der Warenausgang. Das neue Verteilzentrum soll im Juni 2016 fertiggestellt sein.

Ein Highlight der insgesamt fünf Kilometer die Intralogistik verbindenden Fördertechnik ist der Kommissioniersorter. Der Belt-Tray Sorter des Typs BS7 von Beumer mit 361 seriell für die schonende Behandlung von Autoersatzteilen entwickelten Endstellen ausgestattet. Im Warenausgang verteilt ein Schuhschiebsorter die zu Kundensendungen konsolidierten Bestellungen auf 51 Ziele.

Kornelius Thimm
Kornelius Thimm, Leiter des Geschäftsbereichs Customer Support bei der Beumer Group, erläutert Materialfluss, wie differenziert und mit welchem Kundennutzen sein Unternehmen Support und Modernisierungsmaßnahmen für Sortersysteme leistet.

Sauber getaktet

Materialfluss: Aus welchen Gründen fragen Ihre Kunden nach Modernisierungs-Maßnahmen? Kornelius Thimm: Ein wesentlicher Grund ist die Materialflussoptimierung. Dazu steigern wir bei Bedarf zum Beispiel Leistung und Durchsatz, optimieren die Steuerungs- und Sicherheitstechnik oder statten die Anlagen mit neuen Funktionen aus. Damit erhält der Kunde eine höhere Verfügbarkeit der Anlage, minimierten Energieverbrauch, bessere Überwachungseinrichtungen, ergonomischere Arbeitsbedingungen, eine erhöhte Ersatzteilverfügbarkeit und Lebensdauer. Denn gerade die Nachhaltigkeit der Systeme entwickelt sich zu einem gewichtigen Wettbewerbsfaktor. Zudem gilt es branchenübergreifend, künftigen Leistungs- und Technologieanforderungen gerecht werden zu können. Ein weiterer sehr wichtiger Grund ist die Einführung neuer Geschäftsmodelle seitens der Anwender. Immer mehr unserer Kunden setzen zum Beispiel auf E-Commerce-Lösungen.

MFL: Übernehmen Sie nur die Modernisierung kompletter Fördertechniksysteme oder auch von einzelnen Strecken und Modulen? Thimm: Wir gehen immer ganz individuell auf unsere Kunden ein. Sortier- und Verteilanlagen können wir mit verschiedenen Modulen und Funktionen ausstatten – zum Beispiel mit einem Handaufgabeplatz, den wir auch in Kurven installieren können. Somit lassen sich diese Sorterabschnitte, die in der Regel nicht mit Funktionen belegt sind, effektiv nutzen, was den Kosten-Nutzen-Faktor der Anlage deutlich erhöht. Ein weiteres Modul ist zum Beispiel unsere semi-automatische Einschleusung mit Kamera-System. Der Vorteil gegenüber der Handaufgabe: Der Mitarbeiter kann unabhängig vom Sortertakt arbeiten, weil die Produkte über die Einschleusung sauber getaktet auf den Sorter gelangen.

MFL: Welche Rolle spielt die Modernisierung von Anlagensteuerungen – und ist deren Modernisierung ohne „Fitnesskur“ für die Fördersysteme überhaupt durchführbar? Thimm: Die Modernisierung von Anlagensteuerungen spielt eine große Rolle. Dabei muss nicht immer auch die Hardware ausgetauscht werden. Am internationalen Flughafen Keflavik in Island haben wir zum Beispiel den Auftrag zur Modernisierung des Gepäckabfertigungssystems erhalten. Schwerpunkt ist die Installation eines übergeordneten Steuerungssystems, mit dem der gesamte Abfertigungsprozess von einem zentralen Punkt aus überwacht und gemanagt werden kann. Der Flughafenbetreiber Isavia reagiert so auf die steigenden Passagierzahlen.

MFL: Welches Ihrer Fördertechnik-Modernisierungsprojekte aus jüngerer Zeit würden Sie besonders hervorheben? Thimm: Von dem schwedischen Flughafenbetreiber Swedavia wurden wir beauftragt, das Gepäckabfertigungssystem des Stockholmer Flughafens Arlanda zu erweitern und auf den neuesten Stand zu bringen. Dieses hatte Crisplant, Mitglied der Beumer Group, bereits 2002 geliefert und installiert, und erweitert nun unter anderem den Tilt-Tray-Sorter, der die Gepäckstücke in Terminal 5 sortiert und verteilt. Damit reagiert Swedavia auf steigende Passagierzahlen. Zudem integriert Crisplant ein neues Gerät zur Gepäckdurchleuchtung und bringt das Steuerungssystem der gesamten Anlage auf den neuesten Stand der Technik. Der Umbau findet im laufenden Betrieb des Flughafens statt.

Beumer liefert neben der Maschinensteuerung auf SPS-Basis den Materialflussrechner für das gesamte Distributionszentrum, der die Aufträge vom Lagerverwaltungsrechner erhält. Somit lassen sich somit Kommissionierung, Verpackung und Versand aufeinander abstimmen, der Anwender kann seinen Durchsatz optimieren und Kosten reduzieren“, so Martin Mossinkoff, weltweit verantwortlicher Direktor des Geschäftsfelds Logistiksysteme bei der Beumer Group. „Inter Cars erhält von uns das komplette System aus einer Hand; dies vermeidet Schnittstellen, und der Anwender hat mit uns nur noch einen Ansprechpartner“.

Bei der Realisierung des Systems unterstützt die polnische Tochter der Beumer Group bei Aufbau und Inbetriebnahme, da sie für die kommenden fünf Jahre die Wartung und Instandhaltung übernommen hat.

Cross-Belt Sorter für unterschiedlichste Packstücke Das aktuelle Projekt führt nach Großbritannien. Dort hat die britische Gruppengesellschaft der Beumer Group den Auftrag erhalten, eine vollautomatische Sortier- und Verteilanlage für die UK Mail Group PLC zu installie-ren, dem größten unabhängigen KEP-Dienstleister in Großbritannien. UK Mail wird von dem neuen Logistikzentrum, dem Midlands Hub, Privat- und Geschäftskunden in ganz Großbritannien mit Paketen und Päckchen beliefern. „Die Zahl der Pakete und der Kunden ist in den vergangen Jahren stark angestiegen, dadurch ist auch unser Unternehmen gewachsen“, so Richard Wenham, Network Development Manager bei UK Mail. „Ein Grund dafür ist der immer stärkere Online-Handel, der unserer Meinung nach auch in Zukunft noch zulegen wird; daher ist unser Ziel, wettbewerbsfähige Preise mit herausragendem Service zu verbinden“. Dabei soll die vollautomatische Sortier- und Verteilanlage der Beumer Group helfen.

„Unsere Anlage arbeitet hocheffizient und besonders energiesparend, so Martin Mossinkoff“, denn die eingesetzten Cross-Belt-Sortieranlagen des Typs LS-4000 von Crisplant verbrauchen rund 70 Prozent weniger Energie als vergleichbare Systeme. Da „zudem die Wartungs- und Instandhaltungskosten extrem niedrig sind, kann UK Mail die Kapazität im Logistikzentrum erhöhen und gleichzeitig Kosten einsparen“, wie Mossinkoff betont. Starke Argumente pro Beumer bildeten zudem die Fähigkeit, Packstücke unterschiedlichster Größen und Formen zu handhaben sowie die Skalierbarkeit des Systems.

Die Beispiele zeigen, dass sich Unternehmen mit ihren Anlagen und Systemen auf veränderte Konsumverhalten oder auf Trends wie den zunehmenden E-Commerce flexibel umstellen wollen. Dabei helfen ihnen Anlagen, die ökonomische wie ökologische Aspekte berücksichtigen und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Mossinkoff betont, dass daher die Verfügbarkeit der gelieferten und installierten Anlagen und Systeme wichtig sei.

Reinhard Irrgang

Kontakt:

Beumer Group GmbH & Co. KG D-59269 Beckum Tel.: 0 25 21 / 24 0 E-Mail:

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