Ausbildung, Wettbewerb, Klimaschutz

Martin Schrüfer,

VDR setzt auf die Nationale Maritime Konferenz

Im Vorfeld der am 10. Mai in Rostock begonnenen 12. Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) hat der Verband Deutscher Reeder (VDR) an die Teilnehmer die aus Sicht der Reedereien drei wichtigsten Themen adressiert: Ausbildung, Wettbewerb, Klimaschutz.

© BMWI

„In Rostock sollten wir dafür gemeinsam Kurs nehmen“, sagte Alfred Hartmann, Präsident des VDR.

Zu wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen führte Hartmann aus: „Im Blick auf den Neustart nach der Pandemie stehen wir jetzt vor der Aufgabe, die Zukunft der Seeschifffahrt von Deutschland aus zu sichern und zu gestalten. Ausbildung von Nachwuchs ist dafür eine der Vorsetzungen.“ Der VDR-Präsident forderte deshalb, dass die Maßnahmen zur Standortförderung beibehalten und die Rahmenbedingungen ähnlich wie in europäischen Nachbarländern weiter verbessert werden müssten: „Unsere unmittelbaren Nachbarn schlafen nicht, sondern fördern ihre Schifffahrt nach Kräften, um gegen die weltweite Konkurrenz bestehen zu können – das sollten wir als Vorbild nehmen.“

Zur geplanten Verlängerung des Standortförderungsprogramms mit Lohnsteuereinbehalt und Lohnnebenkostenförderung sagte Hartmann: „Wir sind der Bundesregierung und dem Bundestag für die Verlängerung der Standortunterstützung sehr dankbar. Zusammen mit unseren Anstrengungen über die Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland ist es gelungen, Ausbildung und Beschäftigung trotz einer zehn Jahre anhaltenden Krise weitestgehend zu sichern. Wir dürfen mit diesen Anstrengungen nicht nachlassen.“ Deshalb, so Hartmann, werde die Ausbildungsquote in der Schifffahrt überdurchschnittlich hoch bleiben.  Allein durch die von der Reederschaft finanzierte Nachwuchsförderung wurden im Durchschnitt der vergangenen Jahre jährlich etwa 1.200 Nachwuchskräfte in 75 Unternehmen auf Bordberufe vorbereitet.

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Der VDR-Präsident forderte außerdem, bis auf weiteres auf Flüssiggas als „Brücken-Brennstoff“ mit Blick auf den Klimaschutz zu setzen: „Die Motoren, die die Schifffahrt CO2-frei machen würden, gibt es schon heute – allein, es fehlt der entsprechende Treibstoff dafür. Deswegen braucht es vorerst noch LNG.“ Mit Schiffsmotoren, die Flüssiggas als Brennstoff nützen könnten, sei jedoch der Einstieg in die großflächige Nutzung alternativer, so genannter „grüner“ Gase an Bord, sobald ausreichend vorhanden, ohne weiteres möglich, da diese Motoren ohne hohen Aufwand auf solche Gase umgestellt werden könnten.

In diesem Zusammenhang erteilte der Hartmann Forderungen nach einem baldigen Ende des Einsatzes von Verbrennungsmotoren eine deutliche Absage: „Nicht die Motoren sind das Problem, sie sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen Weg in eine CO2-freie Schifffahrt. Es sind die Treibstoffe, auf die es ankommt. Wer die Verschrottung des Verbrennungsmotors für Schiffe fordert, der verbaut den Weg in eine CO2-freie Zukunft.“

 Neben dem VDR-Präsidenten wird auf der NMK mit dem deutschen Kapitän Sebastian Hurst auch einer jener vielen Seeleute auftreten, die in den vergangenen Monaten von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen waren. Der Kapitän eines Containerschiffs der Hapag-Lloyd AG berichtet am Dienstag im Schifffahrts-Forum von seinen Erfahrungen. Bereits am Montag wird im Rahmen der NMK in Rostock-Warnemünde mit Hilfe des Kreuzfahrtschiffs „AIDAsol“ von VDR-Mitglied AIDA Cruises die neue Landstromanlage in final abgenommen.

Die NMK, veranstaltet vom Bundesministerium für Wirtschaft, ist das in der Regel alle zwei Jahre stattfindende Branchentreffen der maritimen Industrie mit der Politik. Schirmherrin ist erneut Bundeskanzlerin Angela Merkel, die wie drei weitere Bundesminister auf der diesmal weitgehend virtuell abgehaltenen Konferenz sprechen wird.

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