Flurförderzeuge

Frisch von der CeMAT - Die Flurförderzeug-Neuheiten

Wie ein Blick auf einige der auf der CeMAT präsentierten Flurförderzeug-Neuheiten zeigt, gibt es den einen universellen Megatrend kaum – wohl aber einige dauerhafte Trends und daraus resultierend eine Menge Neu- und Weiterentwicklungen. Geboten werden Neuheiten beim Fahrzeug- und Flottenmanagement, der stetige Vormarsch der Lithium-Ionen-Batterien und jede Menge Detail-Optimierungen bei Sicherheit und Ergonomie.

Frisch von der CeMAT
Frisch von der CeMAT

Zu den Messe-Highlights von Still zählte das LiftRunner Routenzugsystem, mit dem das Unternehmen seine Kompetenz im Bereich Lean Logistik präsentiert. Im neu eröffneten Technologiezentrum der Hochschule Landshut in Dingolfing haben die Routenzüge in umfangreichen Tests bewiesen, dass sie sich optimal an individuelle betriebliche Rahmenbedingungen mit einer durchgängigen Produktion vom Wareneingang bis zum Warenausgang anpassen lassen.

Ein Routenzugsystem besteht aus einem Zugfahrzeug wie beispielsweise Schleppern der Baureihen CX-T, LTX oder R 07 und einer flexiblen Kombination verschiedener Routenzug-Elemente. Hierzu zählen die im Zug verbleibenden Anhänger zur Aufnahme der Trolleys, die LiftRunner B-, E- und C-Rahmen und die mit Ladungsträgern oder Produkten aller Art beladenen Trolleys, die in die Rahmen eingeschoben und gesichert werden. Während die E- und C-Rahmen sich von rechts oder links beladen lassen, ermöglichen die B-Rahmen ein beidseitiges Be- und Entladen ohne Umkopplungsvorgang.

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Just-in-time am Montageplatz

„Smart Dynamics“ von Toyota
Zum umfangreichen Dienstleistungsportfolio namens „Smart Dynamics“ von Toyota Material Handling zählt auch die kostensparende vorausschauende Wartung. Foto: Toyota Material Handling

Mit einem breiten Angebot an Trolleys und LiftRunner-Rahmen lassen sich bedarfsgerechte Routenzüge zusammenstellen, die zeit- und platzsparend mit einer Tour eine Vielzahl dezentral organisierter Fertigungsorte nach dem Milk-run-Prinzip versorgen. So werden Materialien in unterschiedlichsten Ladungsträgern just-in-time an Montageplätze befördert und Fertigteile abtransportiert.

Mit dem Einsatz von Routenzügen sparen die Anwender kostspielige Logistikfläche ein, verringern Bestände und Energieverbrauch und reduzieren das Unfallrisiko durch ein geringeres Verkehrsaufkommen.

Toyota setzt auf „Smart Dynamics“ und hält damit ein Portfolio an Dienstleistungen bereit, die mehr Flexibilität in punkto Miete, Service, Sicherheit und Training schaffen. Europaweit sind bereits mehr als 40.000 Flurförderzeuge mit der Smart-Truck-Technologie ausgestattet, bei der die Daten vom Fahrzeug über die herkömmliche 3G/GPRS Mobilkommunikation zu der webbasierten Datenplattform übertragen werden. Anwender des Flottenmanagementsystems „I_Site“ können gerätespezifische Daten wie Auslastung, Energieverbrauch, Wartung, Sicherheit und Störungen sammeln und auswerten. Damit werden beispielsweise vorausschauende Wartungen möglich, Ausfallzeiten und Kosten werden gesenkt.

Intelligente Services für höhere Staplerperformance

Zudem lassen sich die Daten des Smart Truck nutzen, um im Sinne einer hohen Geräteauslastung die Fahrzeuge je nach Einsatzbedarf an die gewünschten Orte zu bewegen. „Bald können wir auch beziffern, wie lange ein Fahrzeug mit und ohne Last fährt, um Kunden bei der Prozessplanung zu helfen“, so Sam Coles, Senior Vice President Marketing and Sales bei Toyota Material Handling Europe: „Wir befassen uns auch mit Fahrzeug-Pools. So können Auslastungsspitzen und -rückgänge ausgeglichen werden.“

Im Gabelstaplerbetrieb nimmt der Fahrer eine zentrale Rolle ein. Daher strebt das Smart-Dynamics-Konzept eine hohe Sensibilisierung des Fahrers an, etwa durch eine Sicherheitskontrolle vor dem Einsatz. Zudem erfassen Sensoren Kollisionen, die sich während des Betriebs ereignen. Kollisions-Alarme können in Echtzeit via Mobilfunk-App an das Aufsichtspersonal geschickt werden. Coles: „Durch die enge Zusammenarbeit mit Fahrern lassen sich auch erhebliche Vorteile erzielen, indem ihnen Informationen über ihre Fahrten zur Verfügung stehen.“ So konnten, wie Erfahrungswerte zeigen, durch „aufbauende Fahrerschulungen Schadenszahlen mehr als halbiert werden.“

Lithium-Ionen-Batterietechnologie auf dem Vormarsch

Universalstapler von Jungheinrich
Der weltweit kürzeste Universalstapler von Jungheinrich, der Hochhubwagen EMD 115i, ist mit einer nur 14 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet. Foto: Jungheinrich

Jungheinrich führt weitere Serienfahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie im Markt ein. Dazu zählt der weltweit kürzeste Universalstapler mit der Typ-Bezeichnung EMD 115i. Der für den Einsatz im Handel und im Lager konzipierte Hochhubwagen folgt dem neuen Designkonzept von Jungheinrich und zeichnet sich durch eine äußerst kompakte Bauweise sowie einen sehr kleinen Wendekreis aus. Die nur 14 Kilogramm schwere Batterie in Form eines Aktenkoffers bietet eine Kapazität von 40 Amperestunden und lässt sich mit dem eingebauten Ladegerät schnell und einfach laden. Der EMD 115i ist durch kurze Zwischenladungen hoch verfügbar und eignet sich laut Jungheinrich „perfekt für den Zwei- und Dreischicht-Betrieb“.

„Über 85 Prozent unserer Flotte sind bereits Lithium-Ionen-ready“, so Dr. Lars Brzoska, Vorstand Vertrieb der Jungheinrich AG. „ Mit dem EMD 115i nutzen wir den schmalen Bauraum der Lithium-Ionen-Batterie für ein neues, kürzeres Fahrzeug-Design. Wir werden im Laufe des Jahres weitere Serienfahrzeuge mit Lithium-Ionen-Technologie im Markt einführen.“

Immer optimaler Grip

Deichselstapler-Mitfahrgerät S300 von Cesab
Das Deichselstapler-Mitfahrgerät S300 von Cesab mit bis zu sechs Metern Hubhöhe ist für höhere Effizienz, Sicherheit und Flexibilität konzipiert. Foto: Cesab

Auf der CeMAT präsentierte Cesab unter anderem seine neuen Deichselstaplerbaureihen: das Mitgängergerät S200 und das mit Plattform ausgestattete Mitfahrmodell S300. Die Geräte sind, wie Cesab meldet, „für höhere Effizienz, Sicherheit und Flexibilität konzipiert“. Sie bieten größere Batteriekapazität, Hubhöhen bis zu sechs Meter und schnellere Hub- und Senkgeschwindigkeiten. Die Geräte verfügen über das Cesab-Traktionskontrollsystem, das den Druck des Antriebsrades an das jeweilige Lastgewicht anpasst und so immer für optimalen Grip sorgt.

Der kompakt designte S200 mit abgerundetem Chassis und zentral platzierter Deichsel bietet Tragfähigkeiten von 1,45 bis zu zwei Tonnen. Ebenfalls für bis zu zwei Tonnen Nutzlast ausgelegt ist die für intensive Stapler- und Transportanwendungen ausgelegte Baureihe S300. Die bis zu maximal 10  km/h schnell fahrenden Geräte sind serienmäßig mit Geschwindigkeitsreduzierung bei Kurvenfahrt, Servolenkung, höhenverstellbarem Deichselarm und Vibrationsreduzierung in den Handgriffen ausgestattet und lassen sich bei Bedarf auch mit komplett aufrecht stehender Deichsel steuern.

Die meisten Unfälle passieren beim Rückwärtsfahren

Ergologic-Joystick
Über den Ergologic-Joystick lassen sich alle Hydraulikfunktionen an Unicarriers-Stapler mit einer Hand ermüdungsfrei steuern. Foto: UniCarriers

Ein Dauer-Trendthema in der Flurförderzeugbranche ist die Ergonomie, die in den vergangenen 30 Jahren stetig an Bedeutung gewonnen hat. So zählt, wie Unicarriers meldet, „ein ergonomischer Fahrerarbeitsplatz neben den Total Costs of Operations und der Leistungsfähigkeit zu den wichtigsten Kriterien bei der Anschaffung neuer Gabelstapler“. Die möglichst optimale Sicht ist dabei ein wichtiger Faktor. Laut einer Studie sind 77 Prozent aller Staplerunfälle Anfahr-Unfälle, 33 Prozent davon geschehen bei einer Rückwärtsfahrt.

Für eine gute Rundumsicht sorgen große Sichtfelder durch schlanke Mastprofile mit optimaler angeordneten Hydraulikschläuchen und Elektroleitungen, schlanke Säulen und abgeschrägt Lamellen im Schutzdach sowie eine hohe Sitzposition. Unterstützend können Kamerasysteme die Sicht nach vorne oder hinten verbessern.

Der optimale Fahrerarbeitsplatz ist möglichst individuell auf die jeweilige Bedienperson zugeschnitten. So kann der Fahrer beim neuen Schwenkschubstapler „Tergo URS“ aus der Produktfamilie Atlet by Unicarriers bei Fahrbeginn über die Eingabe eines persönlichen PIN-Codes zahlreiche individuelle Einstellungen abrufen. Zudem lässt sich die Rückenlehne um bis zu 18 Grad nach hinten neigen. Dies entlastet den Fahrer, da dieser während etwa einem Zehntel der Arbeitszeit nach oben schauen muss.

„Schwimmende Armlehne“ entlastet Schulterbereich

Für die Entlastung des Arm- und Schulterbereichs des Fahrers hat UniCarriers die individuell einstellbare „schwimmende“ Armlehne entwickelt. Am Ende der sich mitbewegenden Armlehne, auf der der linke Unterarm abgelegt werden kann, ist das patentierte Minilenkrad installiert, das mit seiner handtellergroßen Funktionsfläche eine ergonomisch optimale Lösung darstellt. Von der rechten Armlehne aus sind alle Bedienelemente für die Hubfunktion in Form von Minihebeln und Knöpfen erreichbar. Zudem lassen sich über einen Joystick alle wichtigen Funktionen des Hubmastes steuern.

Container-Carrier nun auch mit Fernbedienung

Combi-SC Straddle Carrier
Der Combi-SC Straddle Carrier mit bis zu 80 Tonnen Tragfähigkeit ist mit integrierten Wiegesystem ausgestattet und mit Fernbedienung erhältlich.Foto: Combilift

Für die ganz „schweren Brocken“, sprich Container und ähnlich groß dimensionierte Ladungen konzipiert ist der Combi-SC Straddle Carrier des irischen Herstellers Combilift. Das in Ausführungen mit bis zu 80 Tonnen Tragfähigkeit erhältliche Gerät hat eine vergleichsweise geringe Achslast, die den Einsatz auf unebenem Gelände ohne spezielle Bodenverstärkung erlaubt.

Als Messepremiere auf der CeMAT zeigte Combilift einen Combi-SC mit Fernbedienung. Somit können die Anwender jetzt zwischen Varianten mit einer Fahrerkabine, ohne Kabine und mit Fernsteuerung oder einer Kombination mit beiden Optionen wählen. Laut Combilift wird die Ausführung mit Fernsteuerung für Anwendungen bevorzugt werden, die häufigen Inneneinsatz für den Carrier vorsehen.

Das Gerät ist mit einem integrierten Wiegesystem ausgestattet und entspricht damit den Richtlinien des SOLAS-Übereinkommens der International Maritime Organization (IMO), das ab 1. Juli in Kraft tritt und die Gewichtsverifizierung von beladenen Exportcontainern verlangt.

Langgut wendig bewegen und lagern

Genkinger trat auf der CeMAT erstmals unter dem neuen Namen auf und präsentierte drei komplett neu entwickelte Stapler, darunter einen Elektro-Vierwege-Geh-Gabel-Hochhubwagen mit der Typ-Bezeichnung EGY-S. Das Gerät wurde entwickelt, um Langgut in schmalen Gängen wendig zu bewegen und in großen Höhen einfach einzulagern. Wie Richard Ludwig, Geschäftsführer von Genkinger, erläutert, ist „das Gerät damit für Einsätze in der Holzindustrie, der Möbelbranche, dem Baustoff-und Sanitärhandel, der Türen- und Fensterindustrie und in der Stahlindustrie prädestiniert“.

Ein neu verbauter Mastausschub-Mechanismus in Form eines hydraulischen Pantographen biete ein ungewöhnlich großes Sichtfeld in jeder Regalhöhe. Das Vierwege-Breitspurfahrwerk ist für Längs- und Querfahrten ausgelegt. In der normalen Position steht die Deichsel parallel zum Antriebsrad, was eine schnelle Fortbewegung ermöglicht. Die Servolenkung ermöglicht ein problemloses Manövrieren auf engstem Raum und reduziert die Ermüdung des Bedieners.

Reinhard Irrgang

Kontakt:

Cesab Material Handling Deutschland GmbH

Combilift Ltd. Co. www.combilift.com

Genkinger GmbH www.genkinger.de

Jungheinrich AG www.jungheinrich.de

Still GmbH www.still.de

Toyota Material Handling Deutschland GmbH www.toyota-forklifts.de

UniCarriers Europe GmbH www.uncarrierseurope.com/dea

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