Software & Ident
Exakt dosiert mit Bizerba
Wägetechnik hat – im wahren Sinne des Wortes – Gewicht in der Intralogistik, sei es beim Kommissionieren, Dosieren, bei unterschiedlichsten Kontrollvorgängen und im Versand. Wie die Beispiele zeigen, stehen je nach Anforderungsprofil filigrane High-Tech-Systeme ebenso zur Verfügung wie robuste,aber ebenso präzise Geräte für große Gebinde. Kompaktwägeterminals werden in vielen Unternehmensbereichen täglich genutzt – im Wareneingang, in der Produktion, während der Qualitätssicherung im Lager sowie in Verpackung und Versand.

Kürzlich hat Bizerba seine Wägeterminal-Reihe um die kompakten und widerstandsfähigen Modelle iS10 und iS20 erweitert. Die Geräte sind für den Einsatz in der Logistik, der Lebensmittelindustrie sowie der Metall- und Elektrobranche optimiert und eignen sich gleichermaßen für die Aufgaben Kontrollieren, Kommissionieren, Verpacken, Ausliefern und Dokumentieren sowie für die Inventur. Das Modell iS20 ist mit optisch unterstützender Ampelfunktion mit LED-Leuchten in gelb, grün und rot für die Toleranzkontrolle ausgestattet; das iS20 nutzt hierfür einen im Display integrierten Bargraph.
Vielseitig einsetzbar

Die platzsparend konzipierten Geräte iS10 und iS20 verfügen über gut ablesbare Anzeigen sowie große, leicht bedienbare Tasten mit mechanischem Druckpunkt. Das Terminal iS20 ist mit einem eichfähigen Datenspeicher ausgestattet, kommuniziert über eine Ethernet- sowie eine RS232-Schnitt stelle und besitzt statische Ein- und Ausgänge. Es kann gut in die Bizerba-Softwarewelt eingebunden werden und lässt sich beispielsweise mit „portion Control.Brain“ koppeln, um manuelle Befüllungsprozesse zu optimieren.
Beide Modelle lassen sich in Pult- oder Stativ-Versionen nutzen und können zusammen mit einem passenden Lastaufnehmer als Kompaktwaage fungieren. Und über die optional verfügbare Akkuversion lässt sich das Wägesystem mobil einsetzen.
Beide Geräte erreichen die Schutzart IP69k und sind daher auch in hygienisch anspruchsvollen und rauen Umgebungen einsetzbar.
Wägezellen für präzise Gewichtsermittlung
Die Wägezellen der Systeme von Wipotec, Kaiserslautern, arbeiten nach dem Prinzip der elektrodynamischen Kraftkompensation, kurz EDK. Dieses Grundprinzip ist mit einer einfachen Balkenwaage vergleichbar: Auf der einen Seite des Wägebalkens liegt das Gewicht; dies hat zur Folge, dass sich die auf der anderen Seite des Wägebalkens befestigte Spule aus dem Magnetfeld herausbewegen will. Ein optisches Positionserkennungssystem registriert jede minimale Auslenkung und meldet diese an eine hochpräzisen Positionsregler, der den Spulenstrom so nachregelt, dass der Wägebalken im Gleichgewicht bleibt. Dieser wird über einen Messwiderstand gemessen und in einem Mikroprozessorsystem zur direkten Ausgabe als digitaler Gewichtswert weiterverarbeitet.

Wie Wipotec meldet, „liegt der entscheidende Vorteil unserer EDK-Wägezelle in ihrer sehr kurzen Einschwingzeit; so liefert sie extrem schnell sehr präzise Gewichtswerte und ist zudem einfach, platz- und kostensparend in ein bereits vorhandenes System zu integrieren.
Wägetechnik unterstützt die Feindosierung
Auf die Wägetechnik von Wipotec setzt beispielsweise Fillpack. Das Unternehmen fertigt Abfüll- und Verpackungsmaschinen für namhafte Hersteller aus den Bereichen Lebensmittel, Kosmetik und Chemie. Für einen internationalen Lebensmittelhersteller für Saucen, Frischkäse und Halbfertiggerichte plant das Unternehmen den Einsatz einer Abfüll- und Verpackungsmaschine für Würzsaucen und -pasten.

Diese Anlage soll in den Werkshallen von Fillpack im niedersächsischen Schwarmstedt entstehen. Im Abfüllbereich der georderten Anlage gilt es, die Saucen und Pasten, die in Eimer zu fünf, zehn und zwölf Kilogramm abgefüllt werden, so exakt wie möglich zu dosieren. Das Vermeiden teurer Produktüberfüllung durch sehr genaues Verwiegen ist laut Wipotec „das geradezu klassische Motiv für den Einsatz der hochpräzisen Wägetechnik“.
Die Anlage sieht ein zweibahniges, paralleles Befüllen der Eimer vor. Eingesetzt sind insgesamt sechs Füllpumpen, von denen pro Bahn jeweils drei Drehkolbenpumpen hintereinander angeordnet die Befüllung der einzelnen Behältnisse vornehmen. Nachdem jeder Eimer über die ersten beiden größtenteils befüllt wurde, kommt es zur Gewichtsermittlung: Die Wägezelle von Wipotec ermittelt exakt das jeweilige Gewicht und übermittelt diese Information an die dritte Drehkolbenpumpe, die in der finalen Feindosierung die noch fehlende Restmenge hinzugibt. All dies geschieht präzise und schnell: Pro Bahn und Minute werden 14 Eimer präzise befüllt.
Wie Manfred Nordmeyer, Geschäftsführer von Fillpack erläutert, können die Wägezellen bei Bedarf mit AVC-Technologie ausgestattet werden. Die „Active Vibration Compensation“ bildet die Grundlage für exakte und schnelle Wägeresultate auch an Örtlichkeiten, die nicht frei von externen Erschütterungsquellen sind.
DSV spart mit mobilem Wiegen zehn Stunden pro Tag
Im Hafengebiet von Amsterdam verfügt der Logistikdienstleister DSV Solutions über Lagerhallen mit einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern. Hier werden Güter von bekannten Elektronikunternehmen und Verlagen vorgehalten, unter anderem Batterien, Mikroelektronik und wissenschaftliche Zeitschriften. Als 3PL/4PL-Provider übernimmt DSV Solutions die Auftragsabwicklung und die Distribution.
Während des Kommissionier- und Verpackungsvorgangs bis zum Warenausgang werden die Artikel für die exakte Auftragsdurchführung und Kontrolle gewogen. Für das Wiegen der versandfertigen Paletten werden mit Wägetechnik ausgestattete Hubwagen des Typs Ravas 2100 eingesetzt, um das exakte Gewicht für den Frachtbrief zu ermitteln.
Der mit allen Basis-Wiegefunktionen ausgestattete Palettenhubwagen des Typs Ravas 2100L beispielsweise ist für besonders genaue Kontroll- und Prozess-Wiegevorgänge bestens geeignet. Zu den Funktionen zählen Brutto- und Netto-Wiegen, Tara-Eingabe, Nullstellung und Addieren von mehreren Wiegungen zu einem Gesamtgewicht.
„Zu den Vorteilen des mobilen Wiegens zählt, dass es schnell geht und die Prozesse nicht unterbricht“. So Mischa van Berkel, Account Manager von DSV Solutions. „Wir leisten in unserem Lager Tausende Palettenumlagerungen pro Tag. Der Zeitgewinn beim mobilen Wiegen beträgt rund 90 Sekunden pro Wiegevorgang; so spart man bei einem Warenausgang von 400 Paletten im Vergleich zu einer fest installierten Waage zehn Stunden pro Tag. “
Palettenwaage für Flachpaletten und Gitterboxen

Das umfangreiche Geräte- und Systemprogramm der Rhewa-Waagenfabrik, Mettmann, umfasst unter anderem Wägebrücken, zu denen Tisch-, Boden- und Durchfahrwaagen ebenso zählen wie Wiegebalken und Palettenwaagen. Die Wägebrücke des Typs „070“ beispielsweise ist als Bodenwaage oder Überflurwaage einsetzbar.
Die robuste Palettenwaage des Typs „850“ in U-Form ist mit Auswertegerät und Zweibereichsfunktion zum Wiegen von Flachpaletten und Gitterboxen konzipiert. Das geringe Eigengewicht, der Hebegriff und die Transportrollen ermöglichen den mobilen Einsatz an unterschiedlichen innerbetrieblichen Orten.
Das Gerät, das auch mit Einlegeplatte zum Verwiegen kleiner Kartons ausgestattet werden kann, ist standardmäßig in zwei Ausführungen lieferbar: Die Variante A verfügt über das Auswertgerät „82alpha“ zum einfachen Wiegen mit Tara-Ausgleich und eine seriellen Schnittstelle.
Die Variante C bietet laut Hersteller das Auswertegerät „82comfort“ zum Wiegen mit Zähl- und Summierfunktion, Ziffernblock zur Tara-Eingabe sowie zwei seriellen Schnittstellen.
Reinhard Irrgang
Kontakt:
Bizerba GmbH & Co. KG
Ravas GmbH www.ravas.com
Rhewa-Waagenfabrik August Freudewald GmbH & Co. KG www.rhewa.com
Wipotec GmbH www.wipotec.com