Interroll erschließt neue Branchen
Hier läuft es wirklich sauber ab
Mit der Markteinführung neuer Plattform-Technologien für hohe hygienische Anforderungen erweitert Interroll sein Produktangebot an Förderlösungen für weitere Branchen. Die Modular Hygienic Platform (MHP) ist jetzt als flexibel einsetzbare Baukasten-Lösung nach den Prinzipien des Hygienic Product Designs verfügbar. Damit wird es möglich, die Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit – bei gleichzeitiger Optimierung der energetischen und betrieblichen Effizienz – zu verbessern. Gestartet wird die Innovationsoffensive in diesem Bereich mit dem Special Hygienic Conveyor (SHC) und dem Ultra Hygienic Transfer (UHT).
Durch den SHC wird beispielsweise der Kundenmehrwert, den die Modular Conveyor Platform (MCP) bietet, für Systemintegratoren und Anwender verfügbar, die besonders anspruchsvolle Hygiene-Anforderungen realisieren müssen. Es lassen sich hocheffiziente, staudrucklose Warenströme in die Arbeitsprozesse bei der Lebensmittelbearbeitung implementieren; dies kam bisher meist nur in Paketzentren oder anderen Distributionseinrichtungen zum Einsatz. Das verwendete dezentrale Antriebskonzept bei dem SHC spart allein im Start-Stopp-Betrieb bis zu 50 Prozent Energie im Vergleich zu zentralen Antriebslösungen, die im Dauerbetrieb laufen. Gleichzeitig entsteht ein niedrigeres Geräuschniveau für eine verbesserte Arbeitsumgebung. Auch der Verschleiß bei der Förderung von E2- Standardkisten wird verringert.
Exakte Positionierung der transportierten Waren
Mit der Modularität der Plattform, die sich wie immer als Plug-and-play-Baukastenlösung analog zum Lego-Prinzip aus bewährten Produkten zusammenstellen und erweitern lässt, können Systemintegratoren sowohl einfache als auch hochkomplexe Aufgabenstellungen bei der automatischen Förderung verpackter Lebensmittel oder anderer hygienesensibler Produkte bewältigen. Das Anwendungsspektrum des SHC reicht von autonomen Förderern ohne Verwendung einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) bis hin zum Einsatz in digital vernetzten Industrie-4.0.-Umgebungen. Zudem ermöglicht der neue Förderer eine exakte Positionierung der transportierten Waren auf dem Förderer – ein wichtiges Leistungsmerkmal, um etwa Etikettiermaschinen nach dem Verpacken der Waren ohne aufwändige Sensorik in den automatischen Warenfluss einzubinden.
„Mit dem SHC, dem Special Hygienic Conveyor, bestätigen wir erneut die Verantwortung, die uns als Technologieführer in der Materialbranche bei der Lebensmittelsicherheit und -haltbarkeit zufällt. Mit den neuen Lösungen treiben wir unsere konzernweite Plattformstrategie weiter konsequent voran“, bekräftigt Stephan Kronholz, der bei Interroll für neue hygienische Plattformlösungen verantwortlich ist.
Die SHC-Plattform wurde auf Basis einer rostfreien Edelstahlkonstruktion gefertigt. Konstruktiv wurde ein ungehinderter Abfluss von Reinigungsflüssigkeiten ermöglicht. Zur Plattform gehören sowohl Rollen- als auch Bandförderer sowie alle Bestandteile dieser Förderer – also auch elektrische Produkte wie etwa Roller-Drive und entsprechende Steuerungen (IP 55 MultiControl). Die Anlage ist mindestens nach IP 55 zertifiziert und gegen Spritzwasser geschützt, sodass sich einfache Reinigungsvorgänge durchführen lassen und anschließend keine Flüssigkeitsreste im Förderer verbleiben.
Zentraler Zerlegungsprozess neu gestaltet
Der UHT von Interroll ist eine Automatisierungslösung speziell zur Anwendung in Betrieben der Hühnerfleischbearbeitung. Es handelt sich um eine disruptive Lösung, die einen zentralen Prozessschritt bei der Zerlegung von Hühnerfleisch hygienisch gestaltet und so dazu beitragen kann, eine längere Haltbarkeit von Hühnerfleischprodukten zu ermöglichen.
Für die weltweite Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und der Lebensmittelversorgung übernimmt Interroll als weltweiter Technologieführer bereits seit Jahren Verantwortung. So werden die hochmodernen und kompakten Trommelmotoren des Unternehmens, die höchste Hygiene-Anforderungen erfüllen, auf der ganzen Welt bei führenden Unternehmen der Branche eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass automatisierte Materialflusslösungen effizient und energiesparend betrieben werden können und zugleich höchste Anforderungen an die Hygiene erfüllen, wie sie etwa von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), der Europäischen Union (EU) und der European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG) vorgegeben werden. Gefertigt wird die MHP in einem neuen Produktionswerk am bestehenden Standort in Baal bei Düsseldorf. Zurzeit arbeiten hier rund 240 Mitarbeiter; bis 2025 sind durch die Standorterweiterung und Angebotsausweitung für Kunden in der Lebensmittel- und Pharmabranche weitere 60 Arbeitsplätze vorgesehen.
Der Beitrag erschien in materialfluss SPEKTRUM 2022 (7/22).