Logistik und Transport

Daniel Schilling,

Einheitliche Plattform für Ladeanforderungen

Unterschiedliche Informationsquellen und -formate bremsen die Digitalisierung in der Logistik aus und führen zu Missverständnissen und Verzögerungen. Das Start-up Loady will dieses fundamentale Problem der Transportlogistik lösen. Eine neue Standardplattform soll für reibungslosen Datenaustausch sorgen.

Mit zuverlässigen Ladeinformationen soll Loady reibungslose Abläufe ermöglichen, Wartezeiten reduzieren und Kosten in der Transportlogistik senken. © Loady

Kostendruck, Optimierung und Digitalisierung stellen Unternehmen und Speditionen heutzutage vor immer größere Herausforderungen. Wer auf dem Markt wettbewerbsfähig sein möchte, muss handeln. Das bedeutet: Prozesse automatisieren, Kosten reduzieren und gleichzeitig mehr Kunden gewinnen und Leads generieren.

Gerade in der Logistik gibt es noch ausgesprochen viele digitale Baustellen. Bis zu 5 Prozent der ankommenden Lkw an Lade- und Entladestellen werden abgelehnt, weil der Transport aufgrund fehlender Informationen nicht richtig geplant oder die standort- oder produktspezifischen Anforderungen nicht erfüllt sind. Davon sind alle Logistikpartner unmittelbar betroffen: Verlader, Logistikdienstleister und Warenempfänger. Trotz des digitalen Umbruchs, der in der Transportlogistik in den letzten 10 Jahren stattgefunden hat, sind Telefon, E-Mail, Fax und Excel weiterhin an der Tagesordnung.

Von digitalen Initiativen weitgehend unberührt, besteht zudem ein fundamentales Problem fort: Relevante Informationen für das Be- und Entladen sind nicht zuverlässig verfügbar und schränken die Liefer- und Planungssicherheit ein. Diese Informationen halten Verlader und Spediteure immer noch individuell und in unstrukturierter Form und unterschiedlichen Formaten nach. Das beschert allen Beteiligten nicht nur enorme Aufwände in der Datenhaltung und dem Datenabgleich, sondern führt unweigerlich zu Fehlern und Missverständnissen, die sich wiederum in Lkw-Ablehnungen, unnötigen Wartezeiten, verlorenen Ladeslots und Extrakilometern manifestieren.

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Eine Referenzquelle für alle Logistikpartner

Genau hier setzt Loady an. Gemeinsam mit Logistikexperten unterschiedlicher Branchen entwickelt, bringt die neue Standardplattform für Ladeanforderungen Klarheit. Davon profitiert das gesamte Transportwesen, vom Frachteinkauf über den Frachtauftrag, die Transportplanung und Disposition, bis hin zur eigentlichen Lieferung. Das Prinzip von Loady ist einfach: Unternehmen halten ihre standort- und produktbezogenen Ladeanforderungen in strukturierter Form in Loady aktuell und teilen die Daten dann mit ihren Geschäfts- oder Logistikpartnern. Auf diese Art kommen Missverständnisse gar nicht erst auf: Alle Parteien beziehen sich ab jetzt auf eine einheitliche und von allen anerkannte Quelle.

Zur nutzerfreundlichen Handhabung können Loady-Daten via API-Schnittstelle direkt in unternehmensinternen Anwendungen und Prozessen genutzt werden. Loady ist auf Deutsch, Englisch, Polnisch und Spanisch verfügbar, weitere europäische Sprachen sind geplant. Mit Loady2Go, einer speziellen Fahreransicht, können Lkw-Fahrer außerdem on- und offline auf alle relevanten Informationen zugreifen.

Loady ist ein Venture von Chemovator, des Geschäftsinkubators der BASF. Die Idee zu einer industrieweiten Plattform für Ladeanforderungen entstand 2021 während eines Austauschs mit Logistikexperten. Dabei wurde deutlich, wie stark die Transportlogistik von manuellen Prozessen geprägt ist und welche Ineffizienzen sich daraus ergeben. Stefanie Kraus und Elzbieta Wiankowska – beide Gründerinnen von Loady und damals noch Angestellte bei BASF – stellen fest, dass die Digitalisierung zwar voranschreitet, die dafür notwendigen, verlässlichen Stammdaten aber noch gehandhabt werden, wie vor 25 Jahren. "Ein absolutes Unding in der heutigen Zeit", davon sind die beiden überzeugt – und pitchen ihre Idee erfolgreich beim firmeninternen Inkubator. Im Dezember 2021 startet die Entwicklung, ein halbes Jahr später stößt der dritte Mitgründer, Dennis Jantos, zum Gründerinnenteam. Noch in 2022 geht Loady live. Seit Beginn der Pilotphase haben die ersten Industrieunternehmen wie BASF und Evonik mehr als 20 europäische Standorte, 40 Be- und Entladestellen und 150 Produkte erfasst. Seitdem wächst das Venture kontinuierlich. Die Ausgründung von Loady ist für September 2023 geplant.

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