Kolumne: Intra Logistik
Wer hat das Zeug zum GNLH?
Als ich neulich das kreischende Wettstammeln von Heidi Klum und Thomas Gottschalk beim Finale von Germany’s next Topmodel geschaut habe (wir Insiderinnen nennen das GNTM), kam mir beim Wegdämmern so ein Gedanke: Warum veranstalten wir nicht einen Wettbewerb: Germany’s next Logistics Hero (GNLH)?
Matchmaker+
Die Betonung liegt auf next. Also das Gegenteil von denen, die in der Logistics Hall of Fame aufbewahrt werden, die sozusagen schon alle Meriten geerntet und den Oscar fürs Lebenswerk erhalten haben, bei denen sozusagen danach nichts mehr kommt.
Wer könnte Germany’s next Logistics Hero sein? Wie wäre der Stoff, aus dem solche Helden geschnitzt wären? Sind es junge Wissenschaftler, die etwas entwickelt haben, das etwas Kompliziertes so richtig einfach macht? Ist es ein Start-up-Mensch, der so jung ist, dass er ganz automatisch und von alleine alle Dinge anders denkt als all die, die das schon immer so machen und die ihn deshalb ehrfürchtig „disruptiv“ nennen? Ist es der gestandene Unternehmer, der den Mut hat, Unternehmer zu sein, also die Zukunft zu denken, zu verändern – anstatt sie „nur“ zu bewahren?
Oder ist es der Stapler- oder Lkw-Fahrer, der sein Leben lang für 1.557 Euro im Monat mit Rückgratverkrümmung auf dem Bock hockt, damit wir alle beruhigt für 99 Cent pro 100 Gramm Nackensteaks von in Niedersachsen gemästeten und auf Sizilien geschlachteten Schweinen auf unserem online gekauften Grill designed in the U.S.A, fabricated in China brutzeln können, den der Sub-Sub-Unternehmer eines KEP-Dienstleisters am Ende seiner 14-Stunden-Schicht in den vierten Stock geschleppt hat? Oder ist es die Akkordarbeiterin beim Kommissionieren, die das 1.000-Picks-pro-Stunde-Versprechen des Intralogistik-Ausrüsters einlösen muss?Ich weiß es nicht. Aber vielleicht wäre es tatsächlich eine Idee, mal so jemanden als GNLH zu würdigen. Was meinen Sie?