Wartung von Hebezeugen und Krananlagen

Martin Schrüfer,

Arbeitsplätze, die echt etwas aushalten

Höchste Ansprüche an Qualität und Langlebigkeit: Wo Hebezeuge und Krananlage von J.D. Neuhaus gewartet und repariert werden, braucht es die passende Ausstattung.

Wenn es um pneumatische und hydraulische Hebezeuge und Krananlagen geht, ist der ­Name J.D. Neuhaus am Markt vielen bekannt. Der laut Unternehmensangaben weltweit ­führenden Hersteller steht für Produkte, die unter anderem „engineered for extremes“ also für extreme ­Einsatzbedingungen ­gebaut sind. Doch was passiert, wenn die mitunter gigantischen Hebezeuge zur Wartung oder Reparatur müssen? Im neu eingerichteten Servicecenter wurden daher Arbeitsplatzsysteme aus dem Hause Krieg eingerichtet. Die Werkbänke halten bis zu zwei Tonnen Tragkraft aus.

Unter schwierigen Bedingungen auch große Lasten ­bewegen – damit befasst sich J.D. Neuhaus. Seit nunmehr 275 Jahren kümmert sich das Unternehmen um das Spezialgebiet der Fördertechnik. Die Dinge immer etwas besser zu machen, als sie sein müssen – dieses Ziel hat die gesamte Mannschaft stets vor Augen. „Das ist unsere ganz eigene, tief verinnerlichte Norm für beste ­Qualität. So arbeiten wir hier alle. Denn nur so können wir ­Hebezeuge entwickeln und ­produzieren, die weltweit einzigartig sind und die selbst den härtesten ­Einsatzbedingungen Jahrzehnte lang standhalten“, so das ­Statement des geschäftsführenden Gesellschafters Wilfried Neuhaus-Galladé. Damit das auch insbesondere im Service ­gelingt, wurde die Serviceabteilung einem kompletten Modernisierungs­prozess unterzogen. „Der Bedarf hat sich ­zunehmend heraus­kristallisiert – denn genau im Service liegen Potenzial und Zukunft.“ ­Dienstleistungen wie Montage, ­Inspektion, Wartung oder ­Kundenschulungen rundet das Service-­Angebot ab.

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© JD Neuhaus

Mockup aus Leichtbaumaterialien
Also wurden zur Gestaltung der neu gegründeten Service­abteilung eigene Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Darin fanden sowohl ein Verwaltungs- als auch Trainingsbereich sowie verschiedene Arbeitsplätze und zwei Hallenkräne ihren Platz. In den Räumen wurde aus Leichtbaumaterialien ein so ­genanntes Mockup gemacht – also ein maßstäbliches Modell, um die Realität bereits im Vorfeld abzubilden. Serviceleiter Rüdiger Doll: „Auf einem Plan sieht immer alles ideal aus. Also haben wir versucht, die Einteilung und Ausstattung zu simu­lieren, um vorausschauend Fehler zu vermeiden.“ Die Attrappen wurden mal dahin und mal dorthin geschoben, die Arbeits­prozesse ­simuliert und die internen Wege nachempfunden.

„Wir entwickelten ein Zielbild für die Ausstattung und traten damit an zwei Firmen heran – die Experten von Krieg haben gleich verstanden, was wir wollen und brauchen“, sagt Doll. Nach den Wünschen und Vorstellungen des Teams kamen die ­Spezialisten von Krieg mit der Firma J.D. Neuhaus ins ­Gespräch. Anhand von Zeichnungen, CAD-Entwürfen und Stücklisten fiel die Entscheidung dann auf das Arbeitsplatz­system ­Profiplan.

Zuverlässigkeit und Stabilität bei dynamischer Krafteinwirkung
Die Hebezeuge aus dem Hause J.D. Neuhaus können Lasten von 125 Kilogramm bis 100 Tonnen heben. Die verschiedenen Gerätetypen sind in ­ihrem Bauraum sowohl recht kompakt und handlich als auch mehrere Tonnen schwer. Gerade für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen und unter härtesten Bedingungen müssen die sicherheitsrelevanten Produkte komplexe Sicherheitsanforderungen einhalten. Alle Hebezeuge müssen in Deutschland einer jährlichen Überprüfung unter­zogen werden, manche brauchen eine Reparatur, Wartung oder eine Generalüberholung. Das passiert bei den Kunden vor Ort – und in vielen Fällen eben auch im Stammwerk. „Wenn es sich um sehr große Hebezeuge handelt, werden sie in unserer ­Ser­vice­abteilung komplett zerlegt, in den Einzelteilen überprüft, gereinigt, bei Bedarf mit neuen Teilen ausgestattet, zusammengebaut und dem Kunden wieder zugeführt“, erklärt Doll.

Stimmiges Gesamtkonzept
Eingerichtet wurden neben vier großflächigen Profiplan Werkbänken auch für jeden Mitarbeiter entsprechende Schränke, ­jeweilige Zusatztische für die Montage, Werkzeugleisten, ­Druckluftzuleitung und Ablageflächen für beispielsweise die ­Fett­presse. Die Werkbänke sind manuell höhenverstellbar. Die ­gesamte Gestaltung des Servicecenters mit den verkürzten ­Wegen, den eliminierten Laufwegen, den ergonomischen ­Aspekten, den verschlankten Abläufen und den optimalen Greifräumen wird von den Mitarbeitern positiv angenommen.

Der Beitrag erschien in materialfluss 11-12/20.

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