Testzentrum von Krone
Geprüft auf Herz und Nieren
Im niedersächischen Lingen testet die Krone Gruppe seit September diesen Jahres Maschinen und Nutzfahrzeuge. Lebensdauer- und Funktionsnachweise stehen auf der Tagesordnung.
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Krone hat am Standort Lingen ein neues Validierungszentrum, das sogenannte Future Lab, eröffnet. Bernard Krone, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Krone Gruppe, begrüßte unter anderem die Nachbarn im Lingener Industriepark, Vertreter von Handwerksfirmen, die beim Bau des Validierungszentrums beteiligt waren, sowie Landrat Marc-André Burgdorf, Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone und die rund 30 Mitarbeitenden des Future Lab. „Nach Monaten der Corona-Wartezeit freuen wir uns sehr, Sie nun endlich persönlich im Krone Future Lab begrüßen zu dürfen. Was Sie hier sehen, ist absolute State-of-the-Art-Validierungstechnologie, mit der wir nun Krone-Maschinen und -Nutzfahrzeuge, aber auch einzelne Komponenten von Zulieferern auf Herz und Nieren prüfen werden, bevor wir sie in Krone-Produkten verbauen. Präzise Lebensdauer- und Funktionsnachweise sind maßgeblich für eine weitere Optimierung unserer Produktqualität und damit ein wichtiger Beitrag zur Kundenzufriedenheit. Darüber hinaus haben wir auf diesem Gelände auch hervorragende Möglichkeiten, Themen wie zum Beispiel das autonome Fahren zu testen.“
Drei Prüfstände
Das Future Lab verfügt über drei Großprüfstände, zwei Servohydraulik- und einen Leistungsprüfstand. Ergänzt werden diese Prüfmöglichkeiten durch eine Vielzahl von Komponenten- und Baugruppentestständen. Neben den mechanischen Prüfungen spielt das Testen der Maschinenelektronik und -software sowohl auf dem Testgelände als auch in vollautomatisierten Testumgebungen im Future Lab eine umfangreiche Rolle. Bei der Konzeptionierung des Standortes stand das Thema Nachhaltigkeit mit im Fokus. So wird beispielsweise die Heiz-energie des 4.000 Quadratmeter großen Validierungszentrums vollständig aus der Abwärme der Prüfstände gewonnen und eine komplett auf Eigenbedarf ausgelegte Photovoltaikanlage hilft, einen Teil des Strombedarfes zu decken.
Lebensdauerbelastung simulieren
Die geladenen Gäste hatten nach der offiziellen Einsegnung durch Pastorin Martina Korporal und Kaplan Kristian Pohlmann die Möglichkeit, die Hallen des Future Lab mit den verschiedenen Testständen zu besichtigen. Besonders seien die Besucher vom neu installierten Prüfstand für Straßensimula- tionen angetan gewesen. Mit dem sogenannten X-Poster kann Krone zum Beispiel die Lebensdauer von einer Million Kilometer eines Trailers im Kundeneinsatz in wenigen Wochen auf dem Prüfstand im Zeitraffer abbilden. Die Leistungsversorgung des X-Posters sowie eines variablen Prüffelds erfolgt über ein Hydraulikaggregat.
Ebenfalls erst seit kurzem in Betrieb ist der Leistungsprüfstand für Getriebetests. Hier werden Lebensdauertests von Großgetrieben durchgeführt, die zum Beispiel im Krone Feldhäcksler Big X, der Großpackenpresse Big Pack oder in der Pelletpresse Premos verbaut werden. Eine rund 1,1 Kilometer lange Teststrecke, inklusive Steigungshügeln von 18 und 50 Prozent, runden die Prüfungsmöglichkeiten ab. Auf der Teststrecke werden zum Beispiel Homologationsprüfungen, Systemtests für Softwarefreigaben oder auch Fahrversuche durchgeführt. Das Krone Future Lab entstand in knapp einem Jahr Bauzeit auf einer Gesamtfläche von rund 13 Hektar. Das Investitionsvolumen der Krone Gruppe in das Future Lab beläuft sich auf circa 20 Millionen Euro.
Der Beitrag erschien in materialfluss 11-12/21.