Container-Depot modern

Martin Schrüfer,

Anita: Autonom unterwegs am Terminal 4.0

Das Ziel der Projektpartner Deutsche Bahn, MAN Truck & Bus, Hochschule Fresenius und Götting KG steht fest: Im Rahmen des Projekts Anita (Autonome Innovation im Terminalablauf) sollen sich spätestens 2023 automatisierte Lkw auf dem Container-Depot von DB Intermodal Services und dem DUSS-Terminal in Ulm-Dornstadt selbstständig bewegen.

© MAN

Seit kurzem steht der für das Projekt notwendige Schaltplan. Damit werden die Abläufe und Prozesse am Terminal universell für alle beteiligten Systeme übersetzt. Mit dieser „Missionsplanung“ geht nun die Fahrzeugentwicklung in die entscheidende Phase. „Dank der guten Grundlagenarbeit der Hochschule Fresenius und der Erstellung der Missionsplanung können wir nun die nächsten Entwicklungsschritte für unseren Anita-Lkw einleiten. So kommen wir unserem gemeinsamen Ziel, den autonomen Lkw im Container-Umschlag einzusetzen, immer näher. Diese Projekt-Testfahrten werden uns als MAN auch weitergehende Erkenntnisse für die Entwicklung des künftigen autonomen Fahrens im Hub-to-Hub-Verkehr auf fest definierten Strecken zwischen Logistikterminals liefern“, so MAN-Projektleiterin Amelie Jacquemart-Purson zum jetzt erreichten Meilenstein.

Gemeinsame Sprache als Schlüssel

Bereits im Sommer 2021 hat die Hochschule Fresenius ihre Analyseergebnisse präsentiert, nachdem die Wissenschaftler um Prof. Dr. Christian T. Haas in Kooperation mit MAN Truck & Bus die Prozesse und Verhaltensweisen von Menschen und Maschinen vor Ort analysiert hatten. Denn damit künftig ein Lkw vollautomatisiert auf den Container- und DUSS-Terminals (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH) in Ulm fahren kann, muss er sich mit der Infrastruktur verständigen können. Diese Erkenntnisse hat die Hochschule Fresenius nun gemeinsam mit ihrem Partner Deon Digital in ein digitales Regelwerk übertragen und dafür verschiedene Module auf Basis einer gemeinsamen Sprache programmiert. „Für eine eindeutige und vollständige Kommunikationskette haben wir dafür als gemeinsame Sprache die CSL Contract Specification Language von Deon Digital genutzt“, erläutert Haas. „Damit werden alle Prozesse als einzelne Verträge aufgesetzt.“

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Entstanden ist damit eine komplette Missionsplanung, die sowohl das Fahrzeug als auch die beiden unterschiedlichen IT-Systeme von Container- und DUSS-Terminal miteinander verbindet. Wie ein Universal-Dolmetscher spricht die Lösung die Sprachen aller heterogenen Systeme und leitet den automatisierten Lkw durch den Prozess des Containerumschlags. Diese Software, die laufend optimiert wird, können die Projektpartner MAN Truck & Bus und Götting nun in die Entwicklung des autonomen Fahrzeugs einfließen lassen. Voraussichtlich Ende des Jahres 2022 sollen die ersten Testfahrten mit dem Prototypen-Lkw in Ulm-Dornstadt stattfinden. Perspektivisch sollen die Digitalisierung und die Automatisierung auch bei anderen Containerterminals der DB in Deutschland vorangetrieben werden – entlang einer Roadmap, die zum zukünftigen Terminal 4.0 führt.

Effizienz und Nachhaltigkeit im Blick

„Durch eine automatisierte Umfuhr von Ladeeinheiten zwischen unserem Umschlagterminal und dem Containerdepot können Kombinierte Verkehre noch effizienter und nachhaltiger abgewickelt werden“, erläutert Thomas Wünsch, Projektleiter IT und Prozesse bei der DUSS. „Auch das Containerdepot der DB Intermodal Services profitiert von dem Innovationsprojekt. Durch die Integration des autonomen Lkw in die realen Terminalabläufe sammeln wir wertvolle Erfahrungen für unseren Betrieb“, schließt Jens Pröse, Leiter Ablauforganisation bei der DB IS, an.

Dieser Beitrag erschien in materialfluss 3/22.

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