Exceptional ITEA Award of Excellence
Innovation, Standardisierung und Marktauswirkung ausgezeichnet
Das unter der Projektleitung von Demag Cranes & Components durchgeführte internationale und in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt Optimum wurde mit dem „Exceptional ITEA Award of Excellence“ ausgezeichnet. Damit wird dem Forschungsprojekt der Preis übergreifend in allen drei Preiskategorien zuerkannt. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Itea Project Outline Preparation Days Mitte September 2022 in Helsinki statt.
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass sich das Optimum-Projekt durch einen hohen Grad an Innovationen, deutlichen Auswirkungen auf die Märkte in den Domänen „Material Handling“ und „Smart Manufacturing“ auszeichne und es große Erfolge in der Standardisierung erzielt hat. Konsortialleiterin Anja Fischer, Demag Cranes & Components: „Wir als internationales Konsortium freuen uns ganz außerordentlich über diese besondere Auszeichnung, die wir als Wertschätzung unserer gemeinsamen Anstrengungen verstehen. Für uns alle war es eine besondere Erfahrung, die zahlreichen internationalen Experten zu einem hervorragend funktionierenden Team zusammenzuschweißen, um am Ende außergewöhnliche Ergebnisse erzielen und präsentieren zu können.“
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Sicherheit und Effizienz in der Fertigung
Das Itea-Projekt Optimum (Optimised Industrial IoT and Distributed Control Platform for Manufacturing and Material Handling) startete im November 2017 zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Steuerungsplattform für die Bereiche Material Handling und Smart Manufacturing. Das Forschungsprojekt fokussierte verteilte Steuerungen, Indoor-Lokalisierung von Mensch und Maschine, Cyber-Sicherheit sowie 3D-Engineering und Visualisierung. Ein weiteres Ziel bestand darin, von neuen IIoT-Konzepten (Industrial Internet of Things) zu profitieren, um die Vernetzung und Effizienz in der Fertigung zu fördern.
An dem Projekt waren 17 Konsortialpartner aus sechs Nationen beteiligt. Durch die internationale Kooperation können die in dem Projekt entwickelten Technologien sowohl in unterschiedlichen Domänen als auch in verschiedenen Ländern zum Einsatz kommen.
Ausgehend von dem Status, dass industrielle Prozesse überwiegend zentral und hierarchisch gesteuert werden, untersuchten die im Projekt zusammengeschlossenen Partner aus Industrie, Mittelstand, Forschungsinstituten und Universitäten wegweisende Zukunftskonzepte, beispielsweise komponentenbasierte und kollaborative Automatisierung, die dezentrale Steuerungsstrukturen erfordern. Zur Förderung dieser Entwicklung befasste sich Optimum mit der Verbesserung von Aspekten der verteilten Steuerung, der Anpassung von IoT-Technologien an die Bedürfnisse der Industrie, der Optimierung von Steuerungs- und Assistenzanwendungen durch die Berücksichtigung von Kontext- und Ortsinformationen sowie 3D-Engineering und Anlagenüberwachung auf Basis digitaler Zwillinge.
Reduzierte Zykluszeiten in der Produktion
Mit den Forschungsansätzen ist es gelungen, dass unterschiedliche flurfreie und flurgebundene Maschinen unterschiedlicher Hersteller – etwa Krane, Fahrerlose Transportsysteme und Gabelstapler – in Standardapplikationen miteinander interagieren können. Im Mittelpunkt der teilautomatisierten Prozesse steht der Mensch. Diese Interaktion von Mensch und Maschine(n), gepaart mit Context Awareness (Kontextsensivität), ermöglicht die Umsetzung innovativer Assistenzfunktionen, die das Potenzial haben, Zykluszeiten in Produktionsprozessen zu reduzieren. Eine weitere grundlegende Zielsetzung bestand in der Unterstützung aller am Projekt beteiligten Partner, sich für Anforderungen im Zusammenhang mit Smart Factorys zu rüsten.
Weitere Erfolge konnte das Projekt in der Standarisierung erzielen. Unter anderem wurde die Entwicklung einer weltweit einheitlichen OPC-UA (Open Platform Communication Unified Architecture)-Companion-Spezifikation für Krane und Hebezeuge von den Projektpartnern vorangetrieben und evaluiert.
„Der Output dieses Projekts hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, konstatiert Anja Fischer. „Auf der Ergebnisseite stehen acht Patentideen, von denen bereits drei auf nationaler Ebene genehmigt sind. Darüber hinaus wurden bei den beteiligten Konsortialpartnern in Summe zwölf neue Vollzeitstellen eingerichtet und 43 universitäre Arbeiten – neun Bachelor-Thesen, 23 Master-Thesen und elf Projektarbeiten – erfolgreich abgeschlossen. Vor allem aber konnten wir Wege aufzeigen, um die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Branchen weiter zu stärken. Insgesamt wurden 15 Demonstratoren in vier Ländern installiert, mit denen die Projektergebnisse anschaulich präsentiert und validiert werden können.“
Cluster für Ideenfinder
ITEA ist der Eureka-RD&I-Cluster für Software-Innovationen, der es einer internationalen Gemeinschaft von Industrie, KMUs, Start-ups, Hochschulen, Forschungsinstituten und Kundenorganisationen ermöglicht, in staatlich geförderten Forschungsprojekten zusammenzuarbeiten, die innovative Ideen in neue Unternehmen, Arbeitsplätze, Wachstum und weitere Vorteile für die Gesellschaft verwandeln. Es ist branchenorientiert und deckt eine breite Palette von Geschäftsfeldern ab, die sich der zunehmenden Digitalisierung stellen – etwa in den Bereichen intelligente Mobilität, intelligente Städte und Energie, smarte Fabriken und Fertigungsprozesse, Engineering, Gesundheitswesen und Sicherheit