Förder- & Hebetechnik
Hoch und runter mit Niveau
Am Montage-Arbeitsplatz, im Verpackungsbereich, beim Verladen oder in Förderanlagen: Überall wo es darum geht, Lasten in verschiedene Höhen zu bringen, sind Scherenhubtische nicht mehr wegzudenken.
Entsprechend ihrer Bauformen und Antriebsarten unterscheidet man heute vier Typen von Hubtischen: Dies sind laut Flexlift Flachform-Hydraulikhubtische (Bauhöhe zwischen 60 und 150 mm), Kompakt-Hydraulikhubtische (Bauhöhe ab 160 mm), Spindelhubtische mit elektromotorischem Antrieb und Riemenhubtische mit elektromotorischem Antrieb. Ferner gibt es noch Sonderprodukte mit pneumatischem oder rein mechanischem Antrieb (Federkraft oder Kulisse), die aber laut Flexlift als Exoten mit einem minimalen Marktanteil angesehen werden können.
Der Flach-Hubtisch zeichnet sich durch seine extrem flache Bauweise aus. Bei Bauhöhen zwischen 60 und 150 mm können Traglasten zwischen 500 und 8.000 kg realisiert werden. Der Haupteinsatzbereich liegt in der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung. Die Abmessungen dieser Hubtische orientieren sich im Wesentlichen an der Außenabmessung der Europalette, Industriepalette und an Gitterboxen. Aufgrund der geringen Bauhöhe von 70 – 80 mm kann der Flachhubtisch einfach über einen Auffahrkeil mit Hilfe eines handelsüblichen Gabelhubwagens beschickt werden.
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Besonders beliebt sind hier E-förmige Flachformhubtische, die Palettenhubtische. Bei diesen kann der Gabelhubwagen bequem in die E-förmig ausgesparte Plattform des Hubtisches bodeneben einfahren und die Palette absetzen.
Durch erhältliches Zubehör wie Drehscheibe, Drehplattform (Palette lässt sich 360 Grad drehen) oder Neigeeinrichtung (Gitterboxen lassen sich bis zu 30 Grad neigen) können die Einsatzmöglichkeiten der Flachformhubtische noch erheblich erweitert bzw. variiert werden.
Auf der andere Seite beherrschte der Kompakt-Hydraulikhubtisch über Jahrzehnte den Markt. Mit einer Bauhöhe ab 180 mm aufwärts gibt es fast keine Einschränkungen hinsichtlich Größe, Traglast und Nutzhub. Ob als ergonomisches Arbeitsplatzhilfsmittel, als Hebebühne zur Niveauüberbrückung, als Verladebühne oder als einfacher Aufzug, die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig, dass man sie an dieser Stelle nicht aufzählen kann. Auch kann bei entsprechendem technischen Aufwand eine hohe Positioniergenauigkeit und eine lange Lebensdauer erzielt werden. Aufgrund der günstigen Preissituation ist der Kompakthubtisch auch heute noch der meist verkaufte Hubtisch am Markt. Die Qualität der Bauteile hat in den letzten Jahren aufgrund eines extrem starken Wettbewerbs, auch aus dem Ausland, stark abgenommen, so dass dieser Hubtisch teilweise zu unrecht einen negativen Ruf bekommen hat.
Attraktiv seit der 90ern
Obwohl die ersten Experimente mit elektromotorischen Spindelhubtischen bereits Anfang der 70er-Jahre stattfanden, wurde erst 1992 ein serienreifes Produkt auf den Markt gebracht. Ursache für diesen langen Zwischenraum war die zuvor noch nicht ausgereifte Entwicklung von Spindeln und Getrieben. Auch ist erst Anfang der 90er-Jahre durch die höhere Bewertung der Umwelt-Aspekte auch in der Industrie (vor allem in der Automobilindustrie) eine Nachfrage für diese Antriebsart – Antrieb ohne Öl – entstanden. Grundsätzlich haben auch Spindelhubtische ein uneingeschränktes Einsatzspektrum, wobei der Hauptabsatzmarkt in der Automobil-, Automobilzuliefer sowie Luftfrachtindustrie zu sehen ist. Anfänglich wurden Spindelhubtische mit einer selbsthemmenden Trapezspindel ausgestattet.
Hierdurch ist zwar ein hoher Sicherheitsfaktor gegeben, jedoch doch hat die Trapezspindel den Nachteil, dass ihre Lebensdauer aufgrund der reibschlüssigen Verbindung begrenzt ist und die Motorleistung auf das Losbrechmoment des Reibschlusses ausgelegt werden muss. Mitte der 90er-Jahre wurde die Trapezspindel durch die Kugelumlaufspindel als Antriebselement für mechanische Hubtische abgelöst, nachdem die damals gültige UVV/VBG 14 bzw. die heutige EN 1570 diese bei entsprechender Auslegung und Ausführung als sicher eingestuft hatte. Die wesentlichen Vorteile sind die deutlich höhere Lebensdauer und eine auf ca. ein Drittel reduzierte benötigte Motorleistung.
Im Weiteren zeichnen sich die Spindelhubtische aus durch eine hohe Präzision in der Positionierung, genaues Halten einer Position auch über einen langen Zeitraum sowie einen geringen Wartungsaufwand bei hoher Lebensdauer aus. Grundvoraussetzungen sind jedoch die richtige Technologie und die richtige Auslegung der Hubtischkomponenten.
Aufgrund der teureren Antriebskomponenten und der aufwändigeren Fertigung kosten Spindelhubtische in der Regel ca. das Dreifache wie vergleichbare Hydraulikhubtische.
Fokus auf der Sicherheit
Hubtische, die ihre Bewegung mittels eines Zugmittels wie Riemen, Gurt, Seil oder Kette erzeugen, gibt es ebenfalls bereits seit Mitte der 70er-Jahre. Der Durchbruch in der Automatisierungstechnik und im Anlagenbau kam jedoch erst mit der Entwicklung von hochfesten Flachriemen. Diese neue Generation von Riemen hat in ihrer Kunststoffstruktur Textilien, Drahtseile oder Kohlefasern eingebettet, wodurch eine hohe Reißfestigkeit und lange Lebensdauer erzielt werden. Die Sicherheitsvorschriften (EN 1570 und entsprechende außereuropäische Standards) fordern für Riemenhubtische die Auslegung der Riemen mit 6-facher bzw. 10-facher Sicherheit. Dies hat zur Folge, dass Riemenhubtische mit je nach Traglast mit 3 – 6 Riemen ausgestattet werden müssen. Dies erhöht zwar die Sicherheit und ermöglicht bei Riemenbruch eine Not-Funktion, es müssen aber im Schadensfall bei der Instandsetzung immer alle Riemen ausgetauscht und justiert werden. Ein Riemenhubtisch ist am Markt in etwa zum gleichen Preis wie ein vergleichbarer Spindelhubtisch erhältlich.

Resümee
Betrachtet man diese vier Typen von Hubtischen, so wäre es vermessen, einen davon als schlechter oder besser zu als die anderen zu bewerten. Auch zeichnet es sich nicht ab, dass eines der Produkte die anderen vom Markt verdrängt. Vielmehr besitzt jedes dieser vier Produkte laut Flexlift seine spezifischen Vorzüge und Nachteile und somit seine entsprechenden Anwendungsmöglichkeiten und Markanteile.
Flexlift-Hubgeräte GmbH, E-Mail: verkauf@flexlift.de, www.flexlift.de