ebm-papst präsentiert Lösung
Effizienz und Nachhaltigkeit – keine leeren Schlagworte!
Elektronisch kommutierte Innenläufermotoren der Serie ECI bewegen die Klappen in einer Sortieranlage. Sie bringen neben Effizienz und Nachhaltigkeit auch Präzision und Intelligenz in die Intralogistik – und ersetzen die herkömmliche Pneumatik.
Seit der Corona-Pandemie hat der ohnehin boomende Online-Handel noch einmal gewaltig zugelegt. Die Käufer erwarten blitzschnelle Lieferungen. Intralogistik-Prozesse müssen daher präzise, schnell und zuverlässig sein. Zugleich steigen die Anforderung an effiziente, nachhaltige Lösungen im Sinne des Klimaschutzes. Es zählt nicht nur die Total Cost of Ownership (TCO) als Aspekt der ökonomischen Nachhaltigkeit, sondern auch der energiesparende und ressourcenschonende Betrieb. Für das Logistikzentrum des Versandhändlers Witt-Gruppe suchte der Intralogistik-Spezialist Beumer eine effiziente und intelligente Antriebslösung, mit der sich die konventionellen Pneumatik-Antriebe in der Klappensteuerung seiner Sortieranlage ersetzen lassen. Die Wahl fiel auf die bürstenlosen Innenläufer-Servomotoren der Baureihe ECI 63 von ebm-papst.
Witt in Weisen in der Oberpfalz ist eines der ältesten Versandhäuser für Textilien in Deutschland. Vorrangig vertreibt es Damenbekleidung, Wäsche und Heimtextilien über den Versandhandel an mehr als 20 Millionen Kunden weltweit. Mit dem Zuwachs des Online-Geschäfts fiel 2020 die Entscheidung, den bestehenden Logistikstandort in Weiden zu erweitern und damit die vorhandene Kapazität um mindestens 50 Prozent Sortierleistung zu erhöhen. Das wichtigste Anliegen mit Blick in die Zukunft ist eine möglichst effiziente und nachhaltige Lösung. Beide Vorgaben werden in den Sortieranlagen des Intralogistik-Experten Beumer erfüllt. „Für diese Herausforderung war unser Hochleistungs-Sorter für den sehr breiten Artikelmix bestens geeignet. Denn der BG-Sorter Double-Belt kann über ein oder zwei Ladungsträger die Sendung aufnehmen, je nach Abmessung“, erläutert André Sielemann, Controls Manager Logistic Systems bei Beumer.
Antriebe öffnen und schließen die Klappen
Seit 2021 ist die Sortieranlage mit 275 Meter Länge im Logistikzentrum in Weiden im Einsatz. Über fünf halbautomatische Einschleuseeinheiten nimmt sie vorab kommissionierte Bestell-Batches auf, identifiziert mithilfe von Kameralesung automatisch die Artikel und misst ihr Volumen für die richtige Dimensionierung der Pakete sowie weitere Auswertefunktionen. An ihren Ausgängen sortiert sie die Artikel in mehr als 290 Kammer-Endstellen in die ursprünglichen Kundenaufträge – mehr als 10.000 Artikel pro Stunde, 20 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche. Die Klappen an jeder Sortierkammer bleiben geschlossen, solange die Artikel gepuffert werden, und öffnen sich mithilfe von Antrieben, wenn die Bestellung vollständig ist. Dann fallen sie in die dafür vorgesehenen Aufbewahrungsboxen und werden der Fördertechnik übergeben.
Je nach Batchlaufzeiten geschieht dies 2.000- bis 4.000-mal am Tag. Im gesamten System wird keine Pneumatik mehr eingesetzt, denn Beumer setzt beim Öffnen und Schließen der Klappen auf Servo- statt Pneumatikantriebe. Zum Einsatz kommt ECI-63-Antrieb von ebm-papst, der neben der gewünschten Effizienz und Nachhaltigkeit auch Präzision und Intelligenz mitbringt. Der Strombedarf des Servoantriebs ist deutlich geringer als für die Drucklufterzeugung der Pneumatik. Auch bei der Wartung macht sich der Unterschied von Elektronik zu Pneumatik bemerkbar: Müssen pneumatische Lösungen nach tausenden Bewegungen aufgrund ihrer Mechanik nachjustiert werden, sind Servoantriebe weniger wartungs- und serviceanfällig, da das Getriebe direkt auf die Kulisse wirkt. Der Resolver nimmt zuverlässig die Bewegungsimpulse auf, woraus sich die tatsächlichen Positionen ergeben. Damit haben Servoantriebe einen längeren Produktzyklus – die Servicekosten sinken, insgesamt fallen die Betriebskosten geringer aus.
Vorausschauende Wartung inklusive
Die integrierte Steuerungselektronik und Sensorik der ECI-Antriebe ist IoT-fähig und dank „Green Intelligence“ auch auf dem neuesten Stand in Sachen Predictive Maintenance. So lassen sich Maschinendaten jederzeit einsehen und aufbereiten. Der elektrisch kommutierte Innenläufermotor leistet 180 bis 370 Watt. Mit der Betriebs- und Regelelektronik „K5“ mit CANopen-Kommunikationsschnittstelle integriert er die Endlagensensorik, die bislang bei pneumatischen Antrieben separat erfolgen und gewartet werden musste, um Endlagen sicher zu detektieren. Das spart Installations- und Wartungszeit und Kosten. Die CAN-Bus-Ansteuerung vereinfacht die Ansteuerung des gesamten Feldbusnetzwerkes der Anlage.
Der Beitrag erschien in materialfluss 8-9/22.