Expertenmeinungen zum Thema Green Logistics
"Grüne Gedanken und gesteigerte Effizienz schließen sich nicht aus"
Mathias Thomas, Inhaber von TUP, über die Bedeutung von Green Logistics für die Logistik und Intralogistik. Exklusiv für die materialfluss-Redaktion erläutern Branchen-Experten, wie sie dieses Ziel mit ihren Kunden in der Praxis verfolgen.
materialfluss: „Zieht“ das Thema Green Logistics immer noch im Kundengespräch? Worauf sollten Logistikleiter und Logistikverantwortliche bei diesem Thema besonders achten?
Mathias Thomas: Nachhaltigkeit und durch sie motivierte Systemoptimierungen stoßen in der Intralogistik weiterhin auf großes Interesse. Trotz geopolitischer Herausforderungen ist der Zeitgeist unverkennbar. Grüne Gedanken und gesteigerte Effizienz schließen sich auch nicht notwendigerweise aus. Lösungen, die ökologische wie ökonomische Aspekte gleichermaßen verbessern, sind immer gefragt – man spricht nicht umsonst von ‚Win-Win‘.
Neben dem Klassiker der energieeffizienten Gebäudetechnik spielen in der Intralogistik Bereiche wie der Einsatz von Fördermitteln, Lagerplatzbelegungs- und Kommissionierungsstrategien, ergonomische Arbeitsplätze und nachhaltige Verpackungen eine Rolle. Die richtigen Maßnahmen erhöhen die Produktivität des Distributionszentrums und reduzieren die körperliche Belastung der Kommissionierer, was sogar die Personalkosten senken kann. Softwarelösungen sind ein essenzielles Puzzlestück, um effizient und möglichst nachhaltig agieren zu können: Weniger Zeit, Wegstrecke, Energie, Ressourcen. Mehr Einsparung.
mfl: Welches Produkt oder welche Dienstleistung Ihres Unternehmens fällt Ihnen als Erstes ein, wenn es um Green Logistics geht?
Thomas: Mit bis ins projekteigene Detail definierten Warehouse-Management-Systemen bildet TUP die Ansatzpunkte für mögliche Aufwands- und Ressourcenreduktion voll ab. Rund 50% des Energieverbrauchs in Distributionszentren werden durch Fördermittel verursacht, daher ist die Routenoptimierung eine der wichtigsten Stellschrauben. Unser Materialflussrechner TUP.MFC berücksichtigt die jeweilige Lagertopologie und leitet Ware in Echtzeit durch die Infrastruktur. Auch im Bereich der Kommissionierung verbindet die Softwarelösung effiziente Wegführung mit minimalem Förderaufwand. So konnten durch Batchkommissionierung laut einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit bei uns im Haus zwischen 70-92% Wegstrecke eingespart werden. Das spart nicht nur signifikant Zeit ein, es entlastet auch die Kommissionierer.