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Artikel und Hintergründe zum Thema

Software

40 Prozent mehr Picks mit viastore Software

Mit SAP EWM und Hana hat Kaeser Kompressoren die Leistungsfähigkeit seines Lagers um ein Vielfaches gesteigert. Die Umstellung führte viastore Software durch. Es war eines der ersten SAP-Projekte dieser Art weltweit. Angelieferte Waren werden um 20 Prozent schneller bearbeitet, Kaeser zählt 40 Prozent mehr Picks, der Packvorgang ist um 50 Prozent schneller.

Haben gemeinsam das SAP­-Projekt gestemmt
Haben gemeinsam das SAP­-Projekt gestemmt (von links nach rechts): Falko Lameter, Kaeser, Harouna Mohamadou, viastore Software, Rainer Kemmelmeier, Kaeser, Martin Rommler, viastore Software.

Kaeser Kompressoren ist einer der weltweit führenden Kompressorenhersteller und Druckluftsystemanbieter. In mehr als 100 Ländern vertreiben Niederlassungen und Partnerfirmen die Druckluftanlagen des Coburger Familienunternehmens. „Die Organisation der Supply Chain ist damit die wichtigste Aufgabe der IT“, sagt Falko Lameter, Chief Information Officer der Kaeser Kompressoren Gruppe. Dreh- und Angelpunkt der Logistik ist das Distributions-Center in Coburg: Von hier wird nicht nur Europa mit Produkten und Ersatzteilen versorgt, sondern auch das Distributions-Center in den USA. Bereits 2002 fiel die Entscheidung nicht nur für SAP im Lager, sondern auch für viastore: Als SAP-Softwarehaus und internationaler Anbieter von schlüsselfertigen Intralogistikanlagen lieferte viastore die Lagertechnik und integrierte als SAP-Partner das damals neue DistributionsCenter in SAP.

Anforderungen an die Supply Chain haben sich verändert

Neben dem Hochregallager wurden im Laufe der Zeit 19 Lagerlifte, ein Kleinteilelager, das fahrerlose Transportsystem, die Fördertechnik, 6 Kleinteilpackplätze, 11 Palettenpackplätze sowie ein Pufferlager zur schnelleren Beladung der täglich bis zu 100 Lkw an das SAP-System angebunden. Doch seitdem haben sich die Anforderungen an die Logistik und die gesamte Supply Chain grundlegend geändert, wie Falko Lameter erläutert: „Unsere Distribution hat sich in den vergangenen zehn Jahren immer mehr zum Direktversand entwickelt. Das liegt auch an der gestiegenen Variantenvielfalt - wir sind heute kein klassischer Serienfertiger mehr, der vorproduzierte Produkte auf Lager hat. Vielmehr montieren und verschicken wir zum großen Teil auftragsbezogen in der vom Kunden gewünschten Variante.“

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Upgrade auf SAP EWM

Standard-Funktionen von SAP EWM
Die Standard-Funktionen von SAP EWM wurden durch maßgeschneiderte Bildschirm-Dialoge für die stationären Arbeitsplätze ergänzt.

2012 entschloss sich Kaeser, auf die aktuelle Software-Version SAP Extended-Warehouse-Management (EWM) upzugraden. Ein großer Vorteil von SAP EWM ist, dass die Steuerung der unterlagerten Systeme - automatische Paletten- und Kleinteilelager, Shuttles, fahrerlose Transportsysteme und Fördertechnik - direkt an die Lagerverwaltung und das Materialfluss-System angebunden werden kann. „EWM ist vom Materialflussrechner her darauf ausgelegt, direkt an die Technik anzukoppeln“, schildert Rainer Kemmelmeier, Applications Manager Logistics in der IT-Organisation von Kaeser. Früher wurden die Lagerlifte zum Beispiel über ein SAP Add-on von viastore gesteuert, heute ist das komplett in SAP EWM integriert.

Individuelle Anpassungen waren nötig

Ein wesentlicher Fokus von viastore Software lag auf der Programmierung der User-Interfaces, also der BildschirmDialoge für die Mitarbeiter an den Kommissionier- oder Packstationen.

„EWM bietet in der Standardversion umfangreiche Leitstands-Funktionen und Features für mobile Transaktionen über Funk“, sagt Kemmelmeier. „Wir dagegen haben in unserem Distributions-Center auch viele stationäre Arbeitsplätze, für die der EWM-Standard keine geeigneten Dialoge bietet.

Daher lag ein großer Part der Aufgaben für viastore darin, hierfür auf unsere Anforderungen zugeschnittene Dialoge zu entwickeln.“ Der User hat nur die Eingabe- und Kommunikationsmöglichkeiten, die er tatsächlich braucht. Das reduziert die Möglichkeiten, Fehler zu machen, erheblich.

Nächster Schritt: SAP HANA

Distributions-­Center
Heute verlassen deutlich mehr Packstücke das Distributions-­Center - der Packvorgang ist um 50 Prozent schneller.

Nach wenigen Monaten war das Distributions-Center auf SAP EWM umgestellt. Doch Ausruhen war den Kaeser- und viastore-Experten nach dem Produktivstart von SAP EWM nicht vergönnt: Die gesamte Unternehmenssoftware von Kaeser wurde auf SAP HANA umgestellt. Falko Lameter betont, dass HANA eine völlig neue Software ist, die zudem auf einer neuen Art von Datenbank basiert. „Bei HANA hat man im Prinzip nur noch eine Tabelle der Belege, der Originalbuchungen“, erklärt der IT-Leiter. „Auswertungen werden „on-the-fly“ gemacht - erst bei einer Anfrage werden sie berechnet und nirgendwo gespeichert. Mit dieser Architektur ergibt sich eine erhebliche Verkleinerung der Datenbank.“

Update des WMS erfolgte im laufenden Betrieb

Doch bevor eine Migration auf SAP HANA möglich war, musste die gesamte Software-Landschaft auf den aktuellen Stand gebracht werden. Das galt auch für das SAP EWM, das in der Version 7.1 eingeführt wurde - doch mittlerweile gab es bereits die Version 9.1.

„Wir mussten also, gerade nach dem wir eine Operation am offenen Herzen hinter uns hatten, gleich das nächste Projekt starten“, schmunzelt Lameter. Denn die größte Herausforderung beim Update des Warehouse-Management-Systems war, dass alle Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen mussten.

„Die Anlage läuft in Auftragsspitzenzeiten von 5 bis 24 Uhr, oft auch samstags - allein das hat unsere Zeiten zum Testen der Software enorm reduziert“, erzählt SAP-Berater Martin Rommler von viastore Software. „So hatten wir nur eine gewisse Zeit am Wochenende, um die Technik an das Testsystem zu koppeln, Lagerplätze frei zu machen und die Funktionen zu überprüfen.“

Die Aufgabe von viastore lag unter anderem darin, das Update von SAP EWM 7.1 auf 9.1 durchzuführen. „Wir mussten sicherstellen, dass im LiveBetrieb die Prozesse auch laufen werden“, erklärt Harouna Mohamadou, Teamleiter SAP-Consulting bei viastore Software. Gleichzeitig wurden neue Features zur Optimierung der Anlage beim Update implementiert. Neue Dialoge oder User-Interfaces waren allerdings nicht notwendig. Somit haben die Mitarbeiter im Lager von der SoftwareUmstellung erst einmal gar nichts mitbekommen. „Nur die Controller bekamen ihre Reports plötzlich sehr viel schneller“, erinnert sich Lameter.

Beschleunigte Prozesse

Nicht nur die Controller freuen sich über gestiegene Leistung. Die Prozesse im Distributionslager sind mit SAP LES heute deutlich schneller: Angelieferte Waren werden 20 Prozent schneller bearbeitet, es gibt 40 Prozent mehr Picks, der Packvorgang ist um 50 Prozent schneller, Lageraktivitäten und Auswertungen erfolgen 20 Mal so schnell. „Die Tageslast, die wir täglich versenden, hätten wir mit der LES-Lösung überhaupt nicht bewältigen können“, betont Rainer Kemmelmeier.

Markus Müllerschön

Kontakt:

Kaeser Kompressoren SE 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 / 6 40-0 E-Mail:

viastore Software 70469 Stuttgart Tel.: 07 11 / 98 18-0 E-Mail: info@viastore.de www.viastoresoftware.de

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