Aus materialfluss 10/2019

Martin Schrüfer,

“Unser Ziel ist die führende Position in Europa”

Geek+ kennt man im asiatischen Raum als Robotik-Spezialisten. Nun nimmt das chinesische Start-Up Europa verstärkt ins Visier. materialfluss sprach exklusiv mit Jackson Zhang, Global Vice President and President Europe und Thomas Meyer-Jander, Vice President Marketing (Europe) and Sales (DACH) über die kommenden Schritte auf dem deutschen Markt und was das Unternehmen in der Intralogistik zu bieten hat.

Startet in Europa: Jackson Zhang will Geek+ hierzulande voran­bringen, Thomas Meyer-Jander (r.) soll bei Marketing und Sales unterstützen. © Geek+

materialfluss: Geek+ hat sich in Asien bereits einiges an Renommee erarbeitet. Skizzieren Sie bitte für unsere Leser die Meilensteine seit der Unternehmensgründung.
Zhang: Bereits kurz nach der Firmengründung brachte Geek+ im Jahr 2015 seine erste Robotics Lösung in China auf den Markt. ­Alibaba hat als einer unserer ersten Großkunden eine große Anzahl unserer „Goods-to-Person“ Roboter in seinem Logistikzentrum ­eingesetzt. Ein weiterer Meilenstein war sicher auch die Projekt­implementierung für das chinesische Top 3 E-Commerce-Unternehmen VIP.com. In ihrem Distributionszentrum in Guangzhou wurden mehr als hundert Geek+ Sorting Roboter erfolgreich realisiert. Auf der Produktseite wurde 2017 mit dem Release des SLAM-Naviga­tion Moving Systems eine entscheidende Portfolioerweiterung erzielt. Zusammen mit der CE-Kennzeichnung unserer Kernprodukte im Jahr 2018 haben wir damit den Einstieg in den Markt der Smart Supply Chain geschafft. Aktuell beschäftigen wir mehr als 700 Mitarbeiter, darunter mehr als 400 gut ausgebildete Ingenieure.

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mfl: Lassen sich die Effizienzgewinne, die Geek+-Lösungen erbracht haben, in Zahlen ausdrücken?
Zhang: Unsere autonomen, über künstliche Intelligenz gesteuerten Transportroboter ermöglichen die Optimierung von Arbeitseffizienz und Platz in teuren Lagerhallen und erzielen einen besseren ROI im Vergleich zur traditionellen Automation. Wir reden über Effizienzsteigerungen von mindestens 300 %. Bezogen auf die Arbeitskosten lassen sich durch unsere Roboter Kosten von mindestens 50 % einsparen. Die positiven Auswirkungen werden auch durch unsere flexiblen Geschäftsmodelle unterstützt, bei denen bei Bedarf eine Flotte um zusätzliche Roboter erweitert werden kann und diese von uns nach den Spitzenzeiten wieder zurück genommen werden können.

mfl: Was hat Sie bewogen, jetzt in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv zu werden?
Meyer-Jander: Mitteleuropa bleibt trotz der aktuellen politischen Herausforderungen eine der stärksten und stabilsten Volkswirtschaften der Welt. Für unsere Expansionsstrategie ist es ein Markt mit großem Potenzial und starken Branchen mit hohem Automa­tisierungsgrad. Deutschland ist dabei eines der führenden Länder für Innovation und Technik. Für uns als Top 1-Unternehmen in ­Asien für innovative KI- und Logistikroboter ein optimales Umfeld, um die Mentalität und das Wissen europäischer Unternehmen mit unserer KI-Technologie und unserem Innovationsgeist zu verbinden.

mfl: Wo wird die deutsche Niederlassung sein?
Zhang: Für unsere Europa-Aktivitäten haben wir uns in Düsseldorf niedergelassen. Unser Expertenteam deckt von dort alle Funktionen und Kompetenzfelder ab. Wir steuern von dort nicht nur den Vertrieb und das Marketing, sondern auch das Solution Development, die Projektimplementierung und den Customer Service.

mfl: Welche Ziele haben Sie sich gesetzt für 2019 und 2020?
Zhang: Unser Ziel ist es, mit der KI-Technologie die führende ­Position in Europa im Bereich Smart Logistics und Supply Chain zu übernehmen. Bis heute haben wir weltweit mehrere Tausend Roboter im Einsatz – Tendenz stark steigend.

mfl: Wo werden diese gefertigt?
Zhang: Im Oktober dieses Jahres werden wir in Nanjing bei Shanghai eine eigene vollautomatische Smart Robot Factory in Betrieb nehmen. Die Produktionskapazität wird mindestens 10.000 Roboter im Jahr betragen. Mittelfristig ist es das Ziel, auch in Mitteleuropa zu produzieren.

mfl: Welche Rolle spielt die kommende LogiMAT in Ihrer ­Planung? Was wollen Sie in Deutschland zeigen?
Meyer-Jander: Die Entwicklung der LogiMAT ist eine echte Erfolgsgeschichte, sie ist sicherlich die wichtigste Messe für uns in DACH. Wir freuen uns sehr auf das nächste Jahr, in dem wir auf einem eigenen Stand Live-Demonstrationen unserer neuesten Robotergeneration und deren Leistung planen. Nach dem dies­jährigen Auftritt beim Deutschen Logistik Kongress (DLK) wird die LogiMAT 2020 unser erster wirklich wichtiger Messeauftritt in Deutschland sein.

mfl: Was können Ihrer Meinung nach die Systeme von Geek+, was Marktbegleiter nicht können?
Meyer-Jander: Das Marktwachstum bei mobilen Robotern und der Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern ermutigen uns, weiterhin auf Innovation und Kundenorientierung zu setzen. Unser breites Portfolio kann dem Kunden helfen, die vollständige Lagerauto­matisierung zu erreichen. Um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen, können wir maximale Zuverlässigkeit, stabilen Betrieb ohne Feuer und eine Genauigkeit von mehr als 99% garantieren.

mfl: Sind die deutschsprachigen Logistiker bereit für die ­Robotik oder denken Sie, dass Sie noch viel erklären müssen?
Zhang: Experten rechnen damit, dass bis 2025 weltweit mehr als 50.000 Logistikzentren die Robotik-Technologie integrieren werden, verglichen mit etwa 4.000 im Jahr 2018. Eine unglaubliche Steigerungsrate. Für DACH erwarten wir ebenfalls die entsprechende Nachfrage. Nach unserem Verständnis haben die Logistikentscheider bereits jetzt ein gutes Verständnis von der Technologie und sehen das Potenzial.

mfl: Herr Meyer-Jander, Ihr bisheriger Arbeitgeber, SSI ­Schäfer, ist das Gegenteil eines Start-Ups. Was hat Sie bewogen, jetzt die Herausforderung bei Geek+ zu suchen?
Meyer-Jander: Die traditionellen Intralogistikunternehmen sind ­starke Unternehmen mit langer Tradition und großen Knowhow. ­Sie kombinieren erfolgreich langjährige Erfahrung mit der kontinuier­lichen Fokussierung auf neue Technologien. Gleichzeitig können neue Unternehmen jedoch von einem noch höheren Innovationsgrad, schlankeren Organisationsstrukturen, agileren Prozessen und kürzeren Produktinnovationszyklen profitieren - sie können schneller sein und die Branche voranbringen.

mfl: Herr Zhang, Herr Meyer-Jander, welche Schlagzeile über Geek+ wünschen Sie sich für die Dezemberausgabe 2020 von materialfluss? Was sollte dann zu lesen sein?
Beide (lachen): Durchbruch für die AI Robotics Technologie in der Smart Logistik – eine Erfolgsgeschichte von Geek+.

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