Lager- & Kommissioniertechnik
Wegweiser in die Zukunft der Intralogistik
Erstmals in ihrer Geschichte belegt die LogiMAT 2016 alle acht Hallen und damit das komplette Stuttgarter Messegelände. Sie avanciert damit zur größten Fachveranstaltung des Jahres. Geschäftsführer der Euroexpo, Peter Kazander, macht Lust auf die „hoch innovative Leistungsschau“.

Mit einer Einschätzung, welche Trends die Zukunft der Intralogistik prägen, und der Gewissheit, dass die Zukunft bereits begonnen hat.
Wahrlich, es sind unruhige Zeiten. Wir sind in diesen Tagen Zeugen gewaltiger Umbrüche. Der Terminus „Integration“ ist überall zu hören. Es geht um die richtigen Schritte für die Zusammenführung unterschiedlicher Welten in Zeiten der Globalisierung. Einer der wichtigsten Aspekte dabei betrifft gegenwärtig die Anpassung beziehungsweise Umwandlung von Werten, um sie zu erhalten, schneller verfügbar zu machen und zu verbreiten. Richtig: Es ist von der Digitalisierung die Rede. Von Vernetzung etwa der Prozesse, die der Produktion vor- und nachgelagert sind, von Procurement, Warehousing und Distribution.
Diese Prozesse sowie die Produkte und Lösungen für ihre Zukunftsfähigkeit und Effizienz stehen gegenwärtig ganz im Zeichen der Digitalisierung – mithin der Herausforderungen durch die Zukunftsprojekte Industrie 4.0 und Internet der Dinge. Sie stehen im Mittelpunkt der diesjährigen LogiMAT. Zahlreiche Aussteller quer durch alle Produktsegmente adressieren bei der Ausrichtung ihrer Entwicklungen ausdrücklich die Megatrends Industrie 4.0 und Internet der Dinge.
Bestellverhalten der Konsumenten als Treiber
Die Digitalisierung und der E-Commerce mit dem veränderten Bestellverhalten der Konsumenten und der damit einhergehenden Atomisierung von Aufträgen und Sendungseinheiten sind die wesentlichen Treiber für die Handlungsfelder und Lösungen in der Intralogistik. Einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zufolge, erwartet die Hälfte der Industrieunternehmen (51 Prozent), die Industrie 4.0-Anwendungen nutzen oder dies planen, dadurch eine Steigerung des Umsatzes. Bis zum Jahr 2025 ermögliche Industrie 4.0 allein in sechs volkswirtschaftlich wichtigen Branchen Produktivitätssteigerungen in Höhe von insgesamt rund 78 Milliarden Euro.
Zunehmend setzen daher auch Handel und Dienstleister neben der Automation auf die Verknüpfung ihrer Systemwelten mit der Produktion. Zahlreiche Aussteller der LogiMAT 2016 präsentieren dem Fachpublikum die aktuellsten Produktentwicklungen zur Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen an ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen für die Schnittstelle Mensch-Maschine.
Auf insgesamt 95.000 Quadratmetern
Erstmals belegt die LogiMAT mit allen acht Hallen (ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2015) das komplette Messegelände am Stuttgarter Flughafen. Die größte Fläche nehmen die Aussteller der Bereiche Fördertechnik, Regalbau, Lager- und Betriebseinrichtungen ein. In den Hallen 1, 3 und 5 zeigen die System- und Anlagenbauer ihre Produkte und Innovotionen für Materialflüsse. In Halle 5 findet man zudem die Anbieter von Logistiksoftware, genauso wie in der kompletten Halle 7. In den Hallen 8 und 9 bieten die Hersteller der Flurförderzeuge, Fahrerlosen Transportfahrzeuge und der Verladetechnik einen Gesamtüberblick über die Neuentwicklungen der Staplerbranche.
Aussteller präsentieren sich erstmals in acht Hallen Mehr als 1.200 internationale Aussteller aus 33 Ländern, Hersteller, Entwickler und Anbieter bieten den Fachbesuchern einen kompakten Überblick von einzigartiger Vielfalt. Erstmals belegt die LogiMAT 2016 alle acht Hallen und insgesamt 95.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und damit das komplette Messegelände am Stuttgarter Flughafen. Mit diesem hohen Zuspruch der Aussteller deckt die LogiMAT 2016 vom Anlagen- und Maschinenbau über die Ident- und Verpackungstechnik bis hin zu den Flurförderzeugen und der Software für modernes Transportmanagement und Warehousing das komplette Produkt- und Leistungsspektrum für eine intelligente, zukunftsfähige Intralogistik ab. Flankiert vom traditionell hochkarätig besetzten, informativen Rahmenprogramm sowie den Informationsangeboten der Aussteller und teilnehmenden Organisationen unterstreicht die größte jährlich stattfindende Intralogistikmesse in Europa dabei nicht nur ihre Position als Trendbarometer und wichtige Arbeitsmesse. Sie ist für Aussteller wie Fachpublikum gleichermaßen auch Kontakt- und Informationsplattform – ein probater Wegweiser in die Zukunft der Intralogistik.
Innovationskraft der Mittelständler

Und die hat bereits begonnen: Elektro-Mobilität, alternative Antriebstechniken, Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) und Transportroboter oder RFID-basierte Prozessmanagementsysteme sind nur ein kleiner Ausschnitt des Themenspektrums, den die Aussteller in Stuttgart mit zukunftsfähigen, wandelbaren und vielfach auf technologische Nachrüstbarkeit ausgelegten Produkten und Lösungsansätzen abdecken werden. Indem sie die von rasanten Entwicklungssprüngen gekennzeichneten Technologien wie Sensorik und Bildverarbeitung in ihr Lösungsspektrum einbinden, zeigen die weitgehend mittelständisch geprägten Anbieter ihre Innovationskraft. Gerade mittelständische Unternehmen sind aufgrund ihrer Größe und der damit einhergehenden Flexibilität dazu prädestiniert, die Ideen von Industrie 4.0 umzusetzen beziehungsweise daraus neue Produkte und Geschäftsmodelle zu generieren. Tatsächlich hat allein die überwiegend mittelständische deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr gut 60 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben – mehr als je zuvor und Spitzenwert im europaweiten Vergleich.
Software als Basis für Prozesseffizienz
Doch die Entwicklung von Geschäftsmodellen und Produkten für Anwendungen von Industrie 4.0 ist das eine, die Ausrichtung des eigenen Unternehmens auf die künftigen Anforderungen das andere. Vor diesem Hintergrund investieren die Wirtschaftsunternehmen, insbesondere der Mittelstand, erheblich in den Ausbau und die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur. Neben der Wandelbarkeit der Intralogistikanlagen und -systeme ist die Software die Basis für die Effizienz der Prozesse, für Flexibilität, Wettbewerbsfähigkeit und die geforderte Vernetzung zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Digitalisierung. Denn Industrie 4.0 steht nicht nur für die Ablösung hierarchischer, zentral gesteuerter Prozesse durch flexible Strukturen mit autonomen, sich selbstorganisierenden Produktionseinheiten in der industriellen Fertigung. Sie steht insbesondere auch für Informationsaustausch in Echtzeit und die Verknüpfung der Datenebene mit den operativen Prozessen – über die gesamte Supply Chain hinweg. Die LogiMAT-Aussteller der Software-Branche präsentieren dem Fachpublikum unter anderem Cloud-Anwendungen für kleinere und mittelgroße Unternehmen, omnichannelfähige Systeme zur zentralen Steuerung der gesamten Retaillogistik oder Optimierungsverfahren mit kombinierter Betrachtung von Produktion und Logistik – Lösungsansätze und Einstiegslösungen für vernetzte Informationsflüsse unter Industrie 4.0.
TradeWorld: Fokus auf den digitalen Handel
Vernetzte Datenflüsse und koordinierte Operationen kennzeichnen nicht zuletzt auch die Herausforderungen der Cross-Channel-Prozesse, der kanalübergreifenden Verknüpfung von Vertriebskanälen im Offline- und Onlinehandel. Mit Einbindung der Handelsplattform TradeWorld, die zum dritten Mal im Rahmen der LogiMAT ausgerichtet wird, reflektiert die Euroexpo GmbH, Veranstalter der LogiMAT, diesen Sachverhalt. Die TradeWorld präsentiert – von Einkauf, Marketing und Vertrieb über Distribution und Retourenmanagement bis hin zu Payment, Aftersales und IT-Lösungen und Produkte, die zum Erfolg im digitalen Handel und im gesamten Multichannel beitragen. Darüber hinaus präsentieren zahlreiche Aussteller der LogiMAT Intralogistik-Produkte und Dienstleistungen für den reibungslosen Ablauf von Handelsprozessen.

„Innovativ agieren – Wandel gestalten“ lautet das Motto der diesjährigen LogiMAT. Das Fachpublikum kann über das gesamte Spektrum der Systemausstattung für effiziente Intralogistik hinweg die Leistungsschau hoch innovativer Entwickler erwarten, die die Grundlagen dafür bieten, innovativ zu handeln und künftigen Wandel der Geschäftsprozesse flexibel mit der Intralogistik abdecken zu können.
Denn eines ist sicher: Anforderungen, Prozesse und Lösungen wandeln sich mit der und ebenso wie die Zeit. Oder, um es mit dem griechischen Philosophen Heraklit zu sagen: Nichts ist so beständig wie der Wandel.